DK: Alternativen zur chirurgischen Kastration nicht praxistauglich

Es gibt derzeit noch keine Alternative zur chirurgischen Kastration. Dies ist eine der Schlussfolgerungen einer großen Studie über Alternativen zur chirurgischen Kastration, die Wissenschaftler an der Universität Aarhus im Auftrag der dänischen Veterinär- und Lebensmittelbehörde durchgeführt haben. Hintergrund: Die Kastration von männlichen Schweinen ist gängige Praxis in vielen Ländern und wird durchgeführt, um Ebergeruch im Fleisch zu vermeiden. Die EU-Kommission will jedoch den freiwilligen Ausstieg aus der betäubungslosen Kastration ab Januar 2018. Dies soll auch für Dänemark gelten, wie hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft auf einem Gipfeltreffen im März 2014 erklärten. In ihrem Bericht sind die Wissenschaftler auf die Ebermast eingegangen. Hier gilt es, über optimierte Haltung und Fütterung den Anteil geruchsauffälliger Eber so weit wie möglich zu verringern. Weitere Alternativen sind die Immunokastration, das Sperma-Sexing sowie die Zucht gegen Ebergeruch.Wie die Wissenschaftler in ihrer Studie betonen, weisen die vier Varianten sowohl Vor- als auch Nachteile auf. Zwar werden bereits auf einzelbetrieblicher Ebene die Ebermast und vereinzelt auch die Immunokastration erfolgreich praktiziert. Doch eine Umsetzung auf breiter Basis überfordere die Branche. Die beiden anderen Alternativen, Sperma-Sexing und Zucht gegen Ebergeruch, werden  ebenfalls als vielversprechend beschrieben. Für erstere Methode müssten jedoch zunächst die Sperma-Aufbereitung weiterentwickelt und entsprechende Techniken bereitgestellt werden. Und um das Problem züchterisch zu lösen, bedarf es weiterer umfangreicher genetischer Analysen. Hier steht man erst am Anfang.  

Originalbericht (englisch) hier