Dirscherl fordert Umdenken bei der Bestandsobergrenze

Der Landwirtschaftsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. Clemens Dirscherl, hat den „rasanten Verlust von Anbauflächen“, den Tierschutz und das „Ansehen der Landwirtschaft“ als die größten aktuellen Herausforderungen für die Landwirtschaft bezeichnet.

Mit Blick auf die „Erfurter Erklärung“ des Deutschen Bauernverbandes (DBV) wies Dirscherl darauf hin, dass die deutsche Agrarwirtschaft in den vergangenen 20 Jahren mehr als 860.000 ha durch Siedlungs- und Infrastrukturmaßnahmen verloren habe. Das „Zubetonieren“ von täglich 70 ha fruchtbarsten Ackerlandes führe nach Angaben des Bauernverbandes zu einem Verlust der biologischen Vielfalt, warnte Dirscherl. Daher fordere der DBV zurecht ein „schlüssiges und wirksames politisches Konzept, um den anhaltenden Flächenfraß zu Lasten der Landwirtschaft zu stoppen“. Der EKD-Beauftragte zeigte sich in diesem Zusammenhang überzeugt, dass Naturschutz nur gemeinsam mit den Bauern gelingen könne. Diese brächten bereits auf jedem dritten Hektar freiwillig zusätzliche Leistungen für den Natur- und Umweltschutz. 
Eine Gegenposition zum Bauernverband nimmt Dirscherl allerdings bei dessen Standpunkt zu Tierobergrenzen ein. Im Gegensatz zum DBV spricht sich der EKD-Beauftragte hier für eine Prüfung solcher Begrenzungen aus. Nach seiner Auffassung müssen die Landwirte beim Thema Obergrenzen umdenken (AgE).