Effizientere Produktion kann Emissionen senken

Eine weltweit breitere Nutzung der bereits vorhandenen besten Praktiken und Technologien in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung könnte erheblich dazu beitragen, deren Emissionen an Treibhausgasen zu mindern. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am vergangenen Donnerstag (26.9.) in Rom vorgelegt hat. Demnach könnten die Treibhausgasemissionen in der Viehzucht durch ein effizienteres Management und der Anwendung moderner Techniken weltweit insgesamt um mehr als 30 % gesenkt werden.Laut Angaben der FAO emittieren die Vieh- und Fleischwirtschaft und die mit ihr verbundenen Lieferketten jährlich insgesamt bis zu 7,1 Gigatonnen (GT) an Kohlendioxydäquivalenten; das entspricht 14,5 % der von der Menschheit insgesamt verursachten Treibhausgasfreisetzungen. Die wichtigsten Quellen der Emissionen seien dabei die Futterproduktion und -verarbeitung mit einem geschätzten Anteil von 45 %, die Verdauung der Kühe mit 39 % sowie die Güllezersetzung mit 10 %. Die verbleibenden Emissionen entfielen auf die Verarbeitung und den Transport der tierischen Erzeugnisse.Der FAO zufolge könnten insbesondere die Tierhalter die Emissionen deutlich mindern. Dazu bedürfe es einer breiteren Akzeptanz der bestehenden besten Praktiken und Technologien in der Fütterung und Haltung der Tiere, bei der Tiergesundheit und beim Wirtschaftsdüngermanagement sowie einer stärkeren Nutzung von derzeit nur unzureichend genutzten Technologien wie Biogasgeneratoren oder energiesparende Geräte. Im Rahmen der Tierproduktion gebe es eine starke Korrelation zwischen der Effizienz der Ressourcennutzung und der Intensität der Treibhausgasemissionen, so die FAO in der Studie. Das Potenzial für die Verringerung der Emissionen liege darin, es allen Tierhaltern zu ermöglichen, die Praktiken der effizientesten Betriebe zu übernehmen. 
Geographisch sieht die FAO die größten Potenziale für Treibhausgasemissionseinsparungen bei der Nutztierhaltung in Südasien, Lateinamerika und Afrika. Für die Industrieländer wird eine leichte Rücknahme der Intensität der tierischen Produktion empfohlen, so beispielsweise mit Blick auf die Milchviehhaltung in Europa und Nordamerika sowie die Schweinemast in Ostasien. Die Rinderzucht, auf die laut Schätzung der FAO 65 % aller Treibhausgasemissionen der weltweiten Nutztierhaltung entfallen, bietet zwangsläufig auch das größte Potenzial für eine Reduzierung derselben. Um eine größere Effizienz der Produktion tierischer Erzeugnisse und eine entsprechende Minderung der Emissionen zu erreichen, bedarf es der FAO zufolge einer Mischung aus Ordnungspolitik, finanziellen Anreizen und Änderungen in der Praxis. Besonders wichtig sei eine bessere Politik, um den Transfer und die Nutzung effizienter Verfahren und Technologien zu erleichtern beziehungsweise die Entwicklung neuer Lösungen zu fördern. Finanzielle Anreize seien dabei der Schlüssel.  (AgE)