Fokus Schwein in Spelle

Der Import-Stopp Russlands für Schweinefleisch aus Deutschland und Europa war eines der Hauptthemen beim diesjährigen Fokus Schwein von Boehringer Ingelheim und Bröring in Spelle. Vor rund 400 Teilnehmern machte Marktreferent Dr. Albert Hortmann-Scholten von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen deutlich, dass uns der fehlende Absatz nach Russland seit Monaten rund 6 bis 8 € Erlös je Schwein kostet. Denn insbesondere beim Absatz von Speck- und Fettwaren müssen die Schlachthöfe derzeit herbe Einbußen hinnehmen. Aufgrund der gesunkenen Futterkosten hält der Referent dennoch stabile Deckungsbeiträge in der Mast auch bis ins Jahr 2015 für realistisch. Rechtsanwalt Holger Schwennen erklärte die Auswirkungen der Baurechts-Novelle, die seit Herbst 2013 greifen. Der Fachanwalt sieht weitere Möglichkeiten zum betrieblichen Wachstum vor allem darin, künftig Einheiten unterhalb von 560 Sauen- bzw. 1500 Mastplätzen zu planen. Denn so bleibt die baurechtliche Privilegierung erhalten. Über mehrere, strikt getrennte Anlagen hält Schwennen dann auch größere Schritte für machbar. Wobei natürlich höhere Baukosten für Erschließung etc. auftreten. Prof. Eberhard Haunhorst vom Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) ließ keinen Zweifel daran, dass die Schweinehalter künftig mit mehr Kontrollen zum Tierschutz rechnen müssen. Die Behörde wird diesbezüglich bereits finanziell und personell ausgebaut.