Holzenkamp: Thema Tierwohl aktiv angehen

Die Agrarpolitiker von CDU und CSU werden das Thema „Tierwohl“ proaktiv angehen. Ihrem Sprecher Franz-Josef Holzenkamp zufolge bedeute das, die Union müsse „die Vorbehalte in der Bevölkerung gegen bestimmte Formen der Tierhaltung aufgreifen und ihnen mit eigenen Konzepten für eine gesellschaftlich tragfähige Tierhaltung begegnen“. In einem Gespräch mit dem Agrar-Informationsdienst Agra Europe betonte Holzenkamp, man werde die anstehenden Fragen systematisch bearbeiten. Dies werde man ergebnisoffen tun, dabei aber jeweils die Folgen möglicher Anpassungen für die Landwirte abschätzen.

Das gelte auch für eine Diskussion über Bestandsgrößen in der Tierhaltung. „Auch die müssen wir vorbehaltlos führen und unterschiedliche Aspekte einbeziehen“, mahnte Holzenkamp. Eine eindeutige Absage erteilte er überzogenen Standards, „die den wirtschaftlichen Belangen der Betriebe zuwiderlaufen und dem Tierschutz nichts bringen, weil sie in der Praxis nicht umsetzbar sind.“ Holzenkamp: „Wir dürfen keine Verbotspolitik betreiben, sondern müssen Lösungen anbieten.“ Dafür spiele die Forschung eine entscheidende Rolle. Auf eine Reihe offener Fragen brauche man kurzfristig Antworten. Trotzdem werde es mit ihm keine Schnellschüsse auf ungesicherter Wissensgrundlage geben, versicherte der Landwirtschaftsmeister. Abrupte Änderungen, die den Sektor überforderten, werde man wie bislang auch künftig nicht zulassen. Klar sei jedoch, „dass wir nicht warten können, bis wir europaweite Regelungen haben.“ Ziel bleibe aber nach wie vor die Eins-zu-eins-Umsetzung von EU-Vorgaben.

Das Thema „Tierwohl“ sei so komplex, „dass wir auf unterschiedlichen Ebenen Aktivitäten entwickeln müssen.“ Allerdings müssten diese am Ende zu einem stimmigen Konzept zusammengeführt werden. Nach der Sommerpause werde die eingerichtete Unions-Arbeitsgruppe „Tierwohl“ ihre Vorstellungen darlegen, kündigte Holzenkamp an.