ISN-Versammlung: Unsichere Rahmenbedingungen für Erzeuger

Obwohl die diesjährige Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft der deutschen Schweinehalter (ISN) in Münster nicht von schlechten Preisen überschattet wurde, war die Stimmung unter den Verantwortlichen und anwesenden Mitgliedern eher verhalten. So blickte der ISN-Vorsitzende Heinrich Dierkes bei seinem Jahresresümee auf zahlreiche einschneidende Gesetzesinitiativen zurück, die mit vielen neuen Herausforderungen und gewiss nicht mit weniger Bürokratie für die Betriebe einhergehen.
Den Sauenhaltern bereitet ein höchstrichterliches Urteil zum Kastenstand Sorgen, wonach die meisten Betriebe gegen das Tierschutzrecht verstoßen. „Es sagt ihnen aber keiner, wie die Ställe aussehen müssen, damit sie rechtskonform sind“, kritisierte Dierkes.Auch zu den aktuellen Diskussionen um die QS- und ITW-Audits bezog der Vorsitzende Stellung. „Mehr Lebensmittelsicherheit und Tierwohl erreichen wir nicht, wenn wir nur das Millimetermaß und noch mehr Papier als Maßstab nehmen“, so sein Credo.
Für ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack sind bereits die Vorwehen des anstehenden Bundestagswahlkampfes deutlich spürbar. Vor allem von Seiten der SPD, im Besonderen in Person von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, wird mit teils haarsträubenden Aktionen gegen die Landwirtschaft bzw. die Nutztierhaltung Stimmung gemacht. Bestes Beispiel die viel diskutierten „Bauernregeln“.Dem schloss sich auch Sebastian Ermann von der Jungen ISN an. Zusammen mit weiteren jungen Schweinehaltern hat er ein Video gedreht, welches auf humorvolle Art und Weise die Sorgen der Hofnachfolger ausdrückt.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Podiumsdiskussion, zu der die ISN mit Carsten Schruck (Westfleisch), Frans Stortelder (VION) und Josef Tillmann (Tönnies) hochrangige Unternehmensvertreter aus der Schlachtbranche eingeladen hatte. Neben dem immer wieder strittigen Thema Preisbildung dominierten die zukünftigen Marktaussichten, das Kastrationsverbot und die Stellung des China-Exportes die Diskussion.