Schwarz: Krise geht zu Lasten der Landwirtsfamilien

„Unsere Landwirtschaft befindet sich in einer tiefen und anhaltenden Preiskrise. Es muss alles getan werden, um die Betriebe über dieses Tal hinweg zu retten“, erklärte Schleswig-Holsteins Bauernverbandspräsident Werner Schwarz am 19. Mai auf der Landespressekonferenz in Kiel. Auf den Produktpreis hätten Landwirte wie Politik keinen Einfluss. Um die Verluste auf den Höfen zu mindern, bleibe vor allem die Möglichkeit der Kostensenkung. „Wir Landwirte drehen inzwischen an der Kostenschraube - nicht zu Lasten der Tiere und der Umwelt, aber zu Lasten unserer Familien“, so Schwarz. „Mehr geht nicht. Ich sehe nun die Politik in der Pflicht, bei staatlich verursachten Kosten Maß zu halten.“

6171 Rechtsvorschriften und ca. 300 Erlasse des Landwirtschaftsministeriums Schleswig-Holsteins seien im landwirtschaftlichen Alltag nicht mehr tragbar. Die zahlreichen Auflagen, Kontrollen, Dokumentationspflichten und Sanktionen machen nach Aussage von Schwarz die Tierhaltung und den Ackerbau nicht besser, sondern nur schwieriger. Er forderte deshalb eine realistischere Prüfung der Gesetze auf ihre ökonomischen Auswirkungen.„Wer etwas für unsere Betriebe tun will, der kann es! Dämmen Sie die Gesetzesflut ein! Fahren Sie den Dokumentations- und Kontrollaufwand herunter! Lockern Sie die Kostenschraube bei Verwaltungsgebühren! Senken Sie den Bürokratieaufwand, und stärken Sie die Freiwilligkeit! Helfen Sie uns, diese Preiskrise zu überstehen!“, richtete der Verbandspräsident seinen Appell an die Landespolitik.