Agrarkrise: Verbände fordern Politik zum Handeln auf

Die europäischen Institutionen stehen in der Verantwortung, die Krise auf den Agrarmärkten mit kurzfristigen Maßnahmen abzumildern. Diese Auffassung hat der Generalsekretär der EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA), Pekka Pesonen, im Vorfeld der angekündigten Demonstration der Branchenvertreter in Brüssel bekräftigt. COPA und COGECA unterstützten Investitionen und die Ausrichtung auf neue Märkte. Aber derzeit verlange die Marktlage besonders in den Bereichen Milcherzeugung und Schweinehaltung ein Handeln der politischen Entscheidungsträger.Die Probleme bei Schweinefleisch sieht Pesonen vor allem im russischen Importverbot begründet. Moskau habe die Grenzen für EU-Schweinefleisch bereits Monate vor dem im Zuge der Ukrainekrise verhängten politischen Embargo geschlossen, nämlich nach dem ersten Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Litauen und Polen. Die Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der EU-Kommission müsse alles daran setzen, diese Grenzen wieder zu öffnen, denn einige wichtige Produkte wie Schmalz und Innereien seien vom politischen Embargo nicht erfasst, wohl aber von den mit der ASP begründeten Maßnahmen.Pesonen räumte ein, dass sich die im Frühjahr gewährte Beihilfe zur privaten Lagerhaltung von Schweinefleisch als Bumerang erwiesen habe und die jetzt herausgenommen Mengen die Preise zusätzlich drückten. Als zusätzliche Notfallmaßnahme brachte er eine Beihilfe ins Spiel, um als Lebensmittel unverkäufliches Schweineschmalz für die Biodieselproduktion attraktiv zu machen. Die energetische Verwendung sei immer noch besser als die Vernichtung eines verderblichen Rohstoffs. AgE