Brandenburgs Schweinehalter fordern Planungssicherheit

Die Schweinehalter in Brandenburg fühlen sich verunsichert, weil sie von zunehmenden gesellschaftlichen Ansprüchen bei oft nicht kostendeckenden Preisen in die Zange genommen werden. „Unsere Situation ist schwierig“, stellte der Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, Henrik Wendorff, beim „Tag des Schweinehalters“ am Seddiner See fest.Die Erzeuger wollten sich der gesellschaftlichen Entwicklung stellen und mehr für das Wohl der Tiere tun, hob Wendorff hervor. Aber kein Landwirt werde in neue und tierwohlgerechte Ställe oder Verfahren investieren, wenn er nicht darauf bauen könne, dass diese auch langfristig Bestand hätten und er so seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. „Deswegen fordern wir die Politik auf, mit verlässlichen Rahmenbedingungen für diese Sicherheit zu sorgen“, betonte Wendorff. Er wies darauf hin, dass seit der Wiedervereinigung der Schweinebestand in Brandenburg um rund ein Viertel auf 830 000 Tiere gesunken sei. Damit sei das Flächenland eine der nutztierärmsten Regionen Deutschlands; lediglich ein Drittel des Schweinefleischbedarfs werde vor Ort produziert.Das Volksbegehren gegen Massentierhaltung sei deshalb kaum zu verstehen und letztlich nur der Ausdruck eines gesellschaftlichen Phänomens: „Wir sind eine Wohlstandsgesellschaft ohne echte Wertschätzung für Lebensmittel“, monierte der Verbandspräsident.Wendorff kritisierte zudem die Diskussionskultur im Land. Beim Volksbegehren habe man immer nur über die Tierhalter und die Tierhaltung gesprochen, aber niemals mit ihnen. Dabei seien sie es, die das Tierwohl umsetzen wollten und sollten. AgE