Briten stecken mehr Geld in die Absatzförderung

Die britische Absatzförderungsorganisation für Landwirtschaft und Gartenbau (AHDB) will mehr Geld in die Vermarktung heimischer Agrarprodukte investieren. Nach dem gerade vorgelegten Haushaltsplan stehen für das Rechnungsjahr 2012/13 insgesamt gut 76,6 Mio. € zur Verfügung; das entspricht einem Plus von 7 % im Vergleich zum Vorjahr.Damit beschreiten die Briten einen völlig anderen Weg als die Niederländer, deren Absatzförderungsorganisationen ihren Etat angesichts unsicherer Zukunftsaussichten deutlich zurückfahren mussten, oder gar Deutschland, wo der für die Finanzierung ähnlicher Aktivitäten zuständige Absatzfonds 2009 liquidiert wurde.
Vom Gesamtbudget des AHDB entfällt rund die Hälfte auf Rind-, Schaf- und Schweinefleisch. Die Abteilungen wollen relativ viel Geld für das Marketing im In- und Ausland ausgeben. Die für die Schweinefleischproduktion zuständige Abteilung BPEX will mit ihrem Marketing vor allem Schweinefleisch aus heimischer Erzeugung von Importware abgrenzen. Dabei soll die Labelwerbung eine bedeutende Rolle spielen. Wichtigstes Marketingargument sind die im EU-Vergleich angeblich noch relativ strengen Anforderungen an die Haltungsbedingungen der Schweine. In seinen PR-Kampagnen will BPEX auch weiterhin darauf hinweisen, dass Schweinefleisch ein Bestandteil gesunder Ernährung ist.
Das AHDB finanziert seine Aktivitäten vorwiegend mit steuerähnlichen Abgaben der verschiedenen Akteure der Produktionskette. Darüber hinaus rechnet das AHDB mit staatlichen Zuschüssen sowie Einnahmen aus der Schlachtkörperklassifizierung, der Zertifizierung im Rahmen von Qualitätssicherungssystemen und Beratungsleistungen. (AgE)