China: Neue Umweltauflagen bremsen Selbstversorgung aus

Die EU-weit hohen Schweinepreise werden auch durch den florierenden Handel nach China gestützt. Hiervon profitiert insbesondere Deutschland, dass 2016 mit rund 560.000 t größter Lieferant des asiatischen Landes war. Angesichts des hervorragend verlaufenen Geschäftes schauen die hiesigen Marktteilnehmer gebannt darauf, wie sich die dortige Schweinefleischproduktion entwickelt.Sowohl Chinas Einwohnerzahl als auch der Pro-Kopf-Verbrauch nehmen weiter zu. Setzt sich diese Entwicklung fort, gehen Experten davon aus, dass sich daraus bis 2025 ein Mehrbedarf von bis zu 7 Mio. t ergeben wird. Obwohl der heimische Markt hervorragende Absatzbedingungen bietet, sinkt seit zwei Jahren der Schweinebestand bzw. die Schweinefleischproduktion. So rechnen US-Marktbeobachter für 2017 mit einer Reduktion des Sauen- bzw. Mastschweinebestandes um 5 bzw. 6 %. Als Konsequenz könnte sich die Fleischerzeugung um 4 % auf knapp 51 Mio. t verringern.Hauptverantwortlich für diesen Bestandsabfall sind strengere Umweltauflagen für die Schweinebetriebe. So plant die Regierung die Schweinehaltung aus dem Nahbereich von Wasserstraßen und Stadtgebieten in entlegenere Gebiete auszusiedeln. Zu diesem Zweck sind sogenannte „Development Control Zones“ (DCA) ausgewiesen worden, in denen vorhandene Schweinebestände bis Ende dieses Jahres geschlachtet oder ausgelagert werden sollen. Hinzukommen Bestandsobergrenzen in bestimmten Regionen.
Neben verschärften Umweltauflagen sorgen auch steigende Kosten, allen voran für Futter und Arbeit, dafür, dass viele kleine und mittelgroße Betriebe aus der Produktion aussteigen. Diesen Trend mildern auch hohe Erzeugerpreise nicht ab, da hiervon eher effizient arbeitende Großbetriebe profitieren. Zusammengenommen verläuft der Wegfall der Kleinbetriebe derzeit in einem Tempo, welches nicht durch die Produktionsaufnahme von Großbetrieben kompensiert werden kann. Angebot und Nachfrage driften weiter auseinander, was zumindest auf absehbare Zeit deutschen Exporteuren Freude bereiten dürfte.