Deutsche essen weniger Fleisch

Die Verbraucher in Deutschland werden 2013 erneut weniger Schweinefleisch essen. Damit kaufen die Haushalte bereits seit 2006 geringere Mengen ein, stellte der Marktexperte der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI), Matthias Kohlmüller, auf der Fachtagung Vieh und Fleisch des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) fest. Nach seinen Angaben war die Haushaltsnachfrage in den ersten drei Quartalen 2013 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,2 % rückläufig. Für das gesamte Jahr prognostizierte Kohlmüller unter Berücksichtigung der vom Statistischen Bundesamt nach unten korrigierten Bevölkerungszahlen einen Gesamtverzehr von 38,4 kg; das wären 1,5 % weniger als 2012. Dafür machte der Analyst einerseits die witterungsbedingt schwache Grillsaison verantwortlich; andererseits lagen die Verbraucherpreise im Schnitt um 5,1 % über dem Vorjahresniveau. Darauf habe der preissensible deutsche Verbraucher mit gewisser Kaufzurückhaltung reagiert. Die längerfristig abnehmenden Verkaufsmengen von Schweinefleisch im Einzelhandel führte der Experte auch auf den demographischen und kulturellen Wandel zurück, da insbesondere Familien mit jüngeren Kindern weniger häufig zu Schweinefleisch griffen und insgesamt die kritische Bewertung des Fleischverzehrs zugenommen habe. Für die Branche positiv sei jedoch zu verzeichnen, so Kohlmüller, dass die Ausgaben der Haushalte für Schweinefleisch mit zuletzt rund 3,8 Mrd. € über die vergangenen Jahre aufgrund der erfolgten Preissteigerungen weitgehend konstant geblieben seien. AgE