EU-Export nach China floriert

Schweinefleisch machte in den ersten acht Monaten 2013 einen Anteil von 62 % an den gesamten Fleischausfuhren der Europäischen Union aus und blieb damit mit Abstand das wichtigste Produkt der EU-Exporteure. Dass die Exportmenge von Schweinen und den daraus hergestellten Teilstücken und Fleischerzeugnissen im Vergleich zum Vorjahr fast stabil blieb, ist den Außenhandelsdaten der EU-Kommission zufolge fast ausschließlich dem florierenden Chinageschäft zu verdanken. Rund 440.000 t verschifften die EU-Händler in die Volksrepublik, das waren 80.000 t oder gut ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Lieferungen in die Sonderwirtschaftszone Hongkong, die eigentlich dem Chinaexport hinzugerechnet werden können, schwächten sich zwar um 5,5 % auf 240.800 t ab, doch zusammengenommen war mit insgesamt 681.200 t „das Reich der Mitte“ mit Abstand der wichtigste Kunde für Schweinefleisch aus der EU.Die Ausfuhr nach Russland, für das eine Reihe von Schlachtunternehmen in der EU gesperrt ist, konnte sich von Januar bis August mit 536.500 t knapp auf dem Vorjahresniveau behaupten. Ansonsten dominierten aber oft die Minuszeichen beim internationalen Schweinefleischverkauf. So verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Liefermenge nach Japan um 5,2 % auf 167.500 t. Die Ausfuhren nach Südkorea brachen wegen des dort stark gestiegenen heimischen Angebotes um mehr als 35 % auf 68.300 t ein. Der Absatz in der Ukraine und Weißrussland geriet ebenfalls ins Stocken und nahm gegenüber dem Vorjahr um jeweils mehr als ein Fünftel ab. Auch wegen des Handicaps eines gestiegenen Eurokurses erlösten die EU-Exporteure im ersten Halbjahr 2013 rund 70 Mio. € weniger als im Vorjahreszeitraum und mussten mit einem Minus ihrer Auslandsumsätze um 1,8 % auf 3,92 Mrd. € zurechtkommen.
Für Deutschland gilt:
Die deutschen Exporteure konnten ihre Erfolgsstory aus den Vorjahren nicht wiederholen. Die Lieferungen in Drittländer gingen in den ersten acht Monaten dieses Jahres um 22.600 t oder 4,2 % auf 520.700 t zurück. Dabei machte sich insbesondere das Ausfuhrminus von 60 % bei frischem Schweinefleisch auf nur noch 17.000 t negativ bemerkbar. Dies dürfte in unmittelbarem Zusammenhang mit den Lieferausfällen nach Verhängung von Einfuhrrestriktionen für deutsche Anbieter in Russland stehen. Aber auch die Verkäufe von Schweinespeck blieben mit 79 750 t unter dem Vorjahresniveau, nämlich um 13,4 %. (AgE)