EU-Fleischexport floriert

Der große Fleischhunger Chinas und anderer asiatischer Länder hat im vergangenen Jahr den Exporteuren in der Europäischen Union Rekordabsätze beschert. Laut vorläufigen Daten der EU-Kommission wurden 2016 insgesamt 4,14 Mio t Schweinefleisch einschließlich lebender Tiere und Schlachtnebenerzeugnissen in Drittländer verkauft. Das waren 771 700 t oder 22,9 % mehr als im Vorjahr. Mengenmäßig war das der stärkste Anstieg aller Zeiten. Die starke Zunahme der Schweinefleischexporte wäre ohne den Boom im Chinahandel nicht möglich gewesen. Mit einer Rekordmenge von 1,86 Mio. t konnten 718 300 t oder fast 63 % mehr Ware in die Volksrepublik verkauft werden als 2015. Zudem nahmen die Ausfuhren in die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong im Vorjahresvergleich um 24 % auf 362 300 t zu. Zusammen hatten beide Destinationen mit einer Liefermenge von 2,22 Mio. t einen Anteil von 53,7 % an den EU-Gesamtausfuhren. 2015 lag dieser Wert noch bei 42 %. Auch in anderen asiatischen Staaten war Schweinefleisch aus der EU im vergangenen Jahr sehr gefragt. Der zweitwichtigste Kunde Japan orderte insgesamt 399 500 t in der Gemeinschaft; das war fast ein Zehntel mehr als 2015. Weiter auf dem Vormarsch waren auch die Exporte nach Südkorea; die Lieferungen dorthin stiegen um 7 % auf 259 200 t. Jeweils gut ein Zehntel mehr Ware wurde zudem in die Philippinen und die USA verkauft. Marktexperten gehen davon aus, dass auch 2017 global gute Exportmöglichkeiten für Schweinefleisch bestehen. Zumal der Einfuhrbedarf Chinas kaum abnehmen dürfte. Allerdings müssen sich die EU-Anbieter laut auf einen schärferen Wettbewerb vor allem mit den USA einstellen. (AgE)