EU-Schweinefleischexporte: Deutschland legt um 17 % zu

Der hohe Importbedarf Chinas hat den Schweinefleischexporteuren in der Europäischen Union im vergangenen Jahr Rekordabsätze ermöglicht. Laut EU-Kommission wurden 2015 insgesamt fast 3,27 Mio. t Schweinefleisch einschließlich lebender Tiere und Schlachtnebenerzeugnissen in Drittländer verkauft; das waren 231 600 t oder 7,6 % mehr als im Vorjahr. Zulegen konnten 2015 auch die Exporterlöse aus dem Schweinefleischverkauf, und zwar um 339 Mio. Euro oder 6,0 % auf 5,97 Mrd. Euro. Wertmäßig wurde jedoch kein Topergebnis erzielt, denn die Preise lagen gegenüber früheren Jahren auf einem eher unterdurchschnittlichen Niveau. Im Mittel erlöste 2015 die in Drittländer verkaufte Tonne 1 831 Euro; im Vorjahr waren es noch 1 859 Euro gewesen.Die Steigerung des Drittlandsabsatzes von EU-Schweinefleisch wäre ohne den Aufschwung im Chinahandel nicht möglich gewesen. Mit einer Rekordmenge von 1,11 Mio. t konnte gut die Hälfte mehr Ware in die Volksrepublik verkauft werden als 2014. Dem stand allerdings ein deutlicher Rückgang der Ausfuhren nach Hongkong um 29 % auf nur noch 291 000 t gegenüber. In Japan konnte das sehr gute Ergebnis des Vorjahres nicht gehalten werden; die betreffende Exportmenge nahm um 5 % auf 330 200 t ab. Weiter ausgebaut haben die EU-Anbieter 2015 ihre Schweinefleischlieferungen in die USA, die gegenüber dem Vorjahr um 12 % auf 102 000 t zulegten. Moderater fiel der Zuwachs mit 2 % auf 232 400 t bei der Verschiffung von Schweinefleisch nach Südkorea aus, weil dort die USA sehr viel stärker als zuvor als Konkurrent am Markt auftraten.

Nach Angaben der EU-Kommission lag der deutsche Drittlandsabsatz von Schweinefleisch und Nebenerzeugnissen 2015 insgesamt bei 828 000 t, womit er um 121 200 t oder 17 % größer ausfiel als 2014. Noch besser lief es nur bei den spanischen Exporteuren, die bei ihren Verkäufen in Drittländer ein kräftiges Plus von 30 % auf 515 100 t realisierten.Dagegen fiel der Zuwachs der dänischen Schweinefleischexporte mit gut 1 % auf 593 850 t vergleichsweise mager aus. Auch die Niederlande verzeichneten mit 0,9 % auf 275 200 t ein nur moderates Plus beim Drittlandsabsatz. Größter Verlierer war jedoch Polen, dessen Ausfuhren auch 2015 unter den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) litten. Laut EU-Kommission gingen die polnischen Drittlandsexporte im Vorjahresvergleich um fast 12 % auf 166 500 t zurück. AgE