Edeka-Tengelmann-Fusion: Proteste nach Gabriels Ja

Jetzt ist es amtlich: Dank einer Sondergenehmigung von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) darf der größte Lebensmittelhändler Edeka die Supermärkte von Kaiser's-Tengelmann übernehmen. Edeka musste für ein Jahr die knapp 16.000 Arbeitsplätze bei Tengelmann garantieren.

Mit der Sondererlaubnis überstimmt Gabriel ein Verbot des Bundeskartellamts. Dieses befüchtete, dass durch die Fusion der Wettbewerb im deutschen LEH weiter eingeschränkt werden könnte. Aus Protest trat der Chef der Monopolkommission, Daniel Zimmer, zurück. Auch Edeka-Konkurrent Rewe kündigte an, beim Oberlandesgericht Beschwere gegen die Ministererlaubnis einzulegen. 

Auch innerhalb der Bundesregierung stieß Gabriels Entscheidung auf Kritik. "Ich sehe die Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch Edeka mit großer Skepsis", erklärte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU). Der Deutsche Bauernverband befüchtete, dass sich nun der Druck auf Landwirte, Verarbeiter und Vermarkter weiter verschärfen werde. Auch die Verbraucherzentralen kritisierten, mit der Entscheidung gewinne Edeka noch mehr Marktmacht und das könne zu Lasten der Verbraucher gehen.