Ernährungsreport: Verbrauchern ist artgerechte Haltung wichtig

In Berlin haben Bundesagrarminister Christian Schmidt und Forsa-Geschäftsführer Manfred Güllner den neuen Ernährungsreport vorgestellt. Im Rahmen des Reports hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa zum zweiten Mal die Ernährungsgewohnheiten,- wünsche- und -trends der Deutschen erfasst.Dabei wurden auch interessante Erkenntnisse in Bezug auf die Nutztierhaltung zu Tage gefördert. Denn gefragt nach ihren Erwartungen an die Landwirtschaft nannten die rund 1000 Befragten auf Platz 1 eine artgerechte Tierhaltung - noch vor der Produktqualität, der Entlohnung der Mitarbeiter und umweltschonenden Produktionsmaßnahmen. 87 % möchten bessere Standards in der Tierhaltung und 82 % wünschen sich mehr Transparenz bezüglich der Haltungsbedingungen.Diese Aussage spiegelt sich auch in den Antworten zu relevanten Siegeln auf Lebensmitteln wider. Während im Ernährungsreport 2016 noch 36 Prozent der Befragten angaben, auf Tierwohl-Siegel zu achten, sind es im aktuellen Bericht bereits 47 Prozent.Ein staatliches Tierwohlsiegel wünschen sich 79 % der Befragten - Ausdruck dafür, dass momentan vielen Verbrauchern beim Einkauf die Orientierung zu diesem Thema offenbar fehlt. Dem Report zufolge sind die Verbraucher auch bereit, dafür zu zahlen. 88 % der Befragten würden mehr Geld für Lebensmittel ausgeben, wenn diese aus Haltungen mit höheren Tierwohl-Standards stammen.

SUS meint: Dass beim Fleischkauf das Thema Tierwohl immer präsenter wird, ist von den deutschen Schweineerzeugern mit ihren hohen Standards nur zu begrüßen. Doch fast 90 % der Verbraucher sollen auch bereit sein dafür mehr zu bezahlen? Solch Umfrageergebnisse sind nicht neu. In der Vergangenheit taten sich dann aber zwischen den Moralvorstellungen der Verbraucher und ihrem tatsächlichen Einkaufsverhalten Welten auf.