Investoren-Gruppen prüft Vion-Übernahme

Ein Zusammenschluss von Investoren, darunter die Van Drie-Gruppe und Gilde Buy Out Partners, prüfen eine Beteiligung oder gar vollständige Übernahme des Schlachtkonzerns Vion. Das berichtet die niederländische Agrar-Fachzeitschrift Boerderij.Demnach soll Vion selbst dafür den Stein ins Rollen gebracht haben. Um seine Schlachthöfe modernisieren zu können, braucht das Unternehmen frisches Geld. Zu Beginn des Ietzten Jahres waren von rund 180 bis 200 Mio. € die Rede. Da sowohl ein Bankkredit oder Börsengang nicht infrage kamen und der Mehranteilseigner, die niederländische Bauernvereinigung ZLTO, nicht über genügend Kapital verfügt, hat der Schlachter die ABN Amro Bank beauftragt, auf Investorensuche zu gehen.
Auf Interesse ist man anscheinend bei der familiengeführten Van Drie-Gruppe gestoßen, die mit einem Jahresumsatz von über 2 Mrd. € als größter Kalbfleischproduzent der Welt gilt. In diesem Segment besetzt die Gruppe sehr erfolgreich fast die komplette Wertschöpfungskette. Im Schweinefleischsektor tut man sich dagegen bisher schwer.

Ebenfalls mit von der Partie soll Gilde Buy Out Partners sein. Das Unternehmen verfügt über eine Reihe von Investmentfonds und konzentriert sich in seiner Übernahmetätigkeit vor allem auf Firmen, die sich wertmäßig zwischen 75 bis 500 Mio. € bewegen und in den Benelux-Ländern liegen.Bisher hat Vion nur bestätigt, dass Gespräche mit verschiedenen Parteien geführt werden. Namen nannte der Konzern nicht. Man möchte aber bis zum Sommer 2017 eine Lösung finden. Der ZLTO indes hofft, dass ein Finanzpartner gefunden wird, der sich langfristig im niederländischen Schweine- und Rindfleischsektor engagieren möchte. Ohne eine starke Schlachthofkette in Holland befürchtet die Vereinigung negative Auswirkung für die dortige Veredlungswirtschaft. Außerdem soll die Beteiligung an Vion auch im Falle einer Übernahme gehalten werden, gab der ZLTO bekannt.