Kosten des russischen Importembargos nach unten korrigiert

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat die möglichen direkten Folgekosten des russischen Einfuhrembargos für die deutschen Agrarexporteure nach unten korrigiert. Die deutliche Korrektur ist zurückzuführen auf eine methodische Änderung bei der Kalkulation der Handelseffekte. Nun wählt das Berliner Agraressort für seine „Betroffenheitsanalyse“ nicht mehr das Kalenderjahr 2013 als Referenzsituation, sondern den Dreimonatszeitraum von März bis Mai 2014, für den die letzten aktuellen Handelsdaten verfügbar sind. Anhand dieser Daten wird ein potenzieller Jahresexport für den fiktiven Zeitraum 2014/15 hochgerechnet, der als neue Bezugsgröße für die Kalkulation der Ausfuhrausfälle durch die am 6. August in Kraft getretene Einfuhrsperre dient. Mit dem Bezug auf den aktuelleren Handelszeitraum will das Ministerium berücksichtigen, dass in den ersten Monaten des laufenden Jahres die Ausfuhr von Fleisch und Milcherzeugnissen nach Russland wegen veterinär- und hygienerechtlicher Einfuhrbeschränkungen bereits spürbar rückläufig war und sich somit für das Kalenderjahr 2014 auch ohne das jüngste Embargo der Russen ein deutlicher Einbruch der Exporterlöse ergeben hätte.Bereits Ende Januar 2014 sperrte Russland seinen Markt für Schweinefleisch aus der EU. Grund war das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in Litauen. Es sei deshalb nur noch mit einem auf Basis des Handelsvolumens von März bis Mai 2014 hochgerechneten jährlichen Exporterlös von rund 6 Mio. € für Schweinefleisch einschließlich Nebenerzeugnissen und Schweinespeck zu rechnen gewesen, erläuterten die Ministeriumsexperten. Nach ihren Berechnungen schlägt deshalb die zusätzliche Handelsrestriktion infolge der Ukraine-Krise nur noch mit rund 3 Mio. € zu Buche. (AgE)