Österreich: Tierschützer besetzen Landwirtschaftskammern

Nachdem in Österreich bereits die Landwirtschaftskammern in St. Pölten, Innsbruck und Linz kurzfristig von Tierschützern besetzt worden waren, um neuen Schwung in die Diskussion zur Neuregelung der Kastenstandhaltung von Mutterschweinen zu bringen, haben sich am vergangenen Donnerstag Vertreter des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) entschlossen, in Graz und Salzburg diesem Beispiel zu folgen. Bei den Aktionen warfen die Aktivisten der ÖVP vor, eine Blockadepolitik gegen eine Neuregelung der Kastenstandhaltung zu betreiben; gleichzeitig pochten sie auf das demokratische Grundprinzip, alle betroffenen Interessen - so auch das der Schweine - in die Verhandlungen über mögliche Neuregelungen mit einzubeziehen.Wenig Verständnis für die VGT-Aktionen zeigte der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Gerhard Wlodkowski. Bei den Verhandlungen über die Ferkelschutzkörbe hätten die heimischen Schweinebauern ein weitreichendes Kompromissangebot gemacht, doch die Tierschützer wollten dieses aufgrund ihrer „eindimensionalen und einseitigen Sichtweise“ nicht anerkennen. Die heimischen Verbraucher brauchten jedoch keinen Aktionismus, sondern eine ordentliche Lösung für die Sicherung der österreichischen Produktion. Die Landwirtschaft wolle, dass die Verbraucher auch in Zukunft heimisches Schweinefleisch genießen könnten und nicht auf importiertes Fleisch zurückgreifen müssten. (AgE)