Rumänien will Importdruck entgegenwirken

Die rumänische Regierung will nach Abstimmung mit dem Weltwährungsfonds (IWF) die Mehrwertsteuer für Fleisch und Fleischerzeugnisse senken, und zwar von derzeit 24 % auf 9 %. Dieser Schritt soll wahrscheinlich im August erfolgen. Anschließend ist geplant, auch die Mehrwertsteuer für Milch und Milcherzeugnisse sowie für Obst und Gemüse zu reduzieren. Die rumänische Regierung steht nach Ansicht der Fachleute aktuell unter dem Druck massiver Importe von billigem Schweinefleisch aus Ungarn. Davon seien allerdings bislang nur einige Landkreise betroffen, die unmittelbar an das Nachbarland grenzten. In Ungarn war zum 1. Januar 2014 die Mehrwertsteuer für lebende Schweine und Schweinefleisch von 27 % auf 5 % reduziert worden. Der Präsident des Verbands der rumänischen Fleischproduzenten (ARC), Joan Ladosi, rechnet daher mit einem steigenden Importdruck von ungarischem Schweinefleisch auf den rumänischen Markt. Darüber hinaus befürchtet der Verband zunehmende Fleischlieferungen aus anderen EU-Ländern als Folge der Weigerung Russlands, Schweinefleisch aus der Europäischen Union zu importieren. Laut Angaben des ARC hat Rumänien im vergangenen Jahr insgesamt 150.100 t Schweinefleisch im Wert von 268,5 Mio. € importiert. Außerdem wurden umgerechnet 43.100 t Lebendschweine nach Rumänien geliefert, für die eine Gesamtsumme von 91,8 Mio. € gezahlt wurde.  (AgE)