Russische Fleischproduktion wächst langsamer

Die Fleischerzeugung in Russland ist 2013 erneut gestiegen, allerdings nicht mehr so stark wie in früheren Jahren. Wie aus vorläufigen Zahlen des Moskauer Forschungsinstituts für Agrarmarktkonjunktur (IKAR) hervorgeht, legte die Produktion gegenüber 2012 um 5,7 % auf 8,55 Mio. t zu; ein Jahr zuvor belief sich die Wachstumsrate noch auf 7,6 %. Am dynamischsten entwickelte sich dabei mit einem Plus von fast 10 % auf 2,81 Mio. t Schlachtgewicht die Erzeugung von Schweinefleisch. Dabei dürfte in den gemeinschaftlich geführten Landwirtschaftsbetrieben das Schlachtaufkommen um etwa 15 % zugenommen haben, während in den Hofwirtschaften der Bevölkerung – auch wegen der Probleme mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) – weniger Schweine produziert wurden. 
Fleischeinfuhren sinken
Die Erhöhung der eigenen Fleischerzeugung wird nach Einschätzung des IKAR Russland immer unabhängiger von Fleischimporten machen. Diese Entwicklung war bereits in den vergangenen Jahren zu erkennen: Während das Land 2007 noch der weltweit größte Fleischimporteur gewesen war, belegte es im vergangenen Jahr wahrscheinlich nur noch Platz fünf. Nach Angaben des Föderalen Zolldienstes importierte Russland von Januar bis November 2013 mit knapp 1,6 Mio. t rund 8,5 % weniger Fleisch als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Hauptlieferländer waren dabei Brasilien und Weißrussland. Über die Einfuhren wurden 29 % des russischen Marktbedarfs an Schweinefleisch gedeckt. 
Neu ist, dass Russland zunehmend auch als Fleischexporteur am Weltmarkt agiert. Die gesamte Ausfuhr von Fleisch einschließlich Innereien wird für das vergangene Jahr auf bis zu 50.000 t geschätzt; hinzu kommen Fertigprodukte in einem Umfang von mehr als 45.000 t. Russisches Fleisch wurde vorwiegend in asiatische Länder exportiert, darunter bis zu 10.000 t Innereien vom Schwein für Abnehmer in Südostasien. (AgE)