Russland: Schweinehalter profitieren von hohen Fleischpreisen

Die staatliche Bank für die Landwirtschaft (Rosselkhozbank) plant eine Aufstockung der Kreditvergabe für den Ausbau der Schweinefleischerzeugung in Russland. Dadurch will das Land seine Abhängigkeit von Importen am Schweinefleischmarkt schneller als bisher geplant reduzieren. Seit 2006 wurden 456 Investitionsprojekte in der Schweinehaltung mit insgesamt 1,8 Mrd. € unterstützt.Ende März erreichte der Großhandelspreis für Schweinefleisch mit umgerechnet gut 3,05 €/kg im Mittel einen neuen Höchststand und lag gegenüber Anfang 2014 um fast ein Drittel höher. Laut dem Exekutivdirektor der Nationalen Fleisch-Assoziation ermöglicht das geringe Angebot und die damit einhergehende Erlössituation den Schweinefleischerzeugern, die 2013 erlittenen Verluste auszugleichen. Die positive Preisentwicklung sei in erster Linie auf den Importstopp für Lebendschweine und Schweinefleisch aus der Europäischen Union zurückzuführen. Das Einfuhrverbot wurde aufgrund der Nachweise der ASP bei Wildschweinen in Polen und Litauen verhängt.Unterdessen wurde ein Abteilungsleiter bei Rosselkhoznadzor mit den Worten zitiert, dass eine Rückkehr von EU-Schweinefleischexporteuren auf den russischen Markt derzeit schwierig oder sogar ganz unmöglich scheine. Die Brüsseler Kommission lehne nämlich die Vorschläge Moskaus ab, die auf eine Wiederaufnahme des Handels abzielten. Diese sähen schärfere Kontrollen und eine Regionalisierung vor, die den von den ASP betroffenen Regionen am weitesten entfernten EU-Ländern den Export erlauben solle. Die bestehenden Marktlücken schließt Russland derzeit vor allem durch Schweinefleischimporte aus Kanada und Brasilien, so der Abteilungsleiter.