Russland will Fleischimporte aus Deutschland stoppen

Der Föderale Aufsichtsdienst für die Tier- und Pflanzengesundheit (Rosselkhoznadzor) hat angekündigt, dass Russland ab dem 4. Februar 2013 die Einfuhr von gekühltem Frischfleisch aus Deutschland verbieten wird. Wie die Behörde vergangene Woche mitteilte, wurde die Leiterin der Unterabteilung „Tiergesundheit, Tierschutz“ im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Karin Schwabenbauer, bereits offiziell darüber in Kenntnis gesetzt. Die verhängte Handelsbeschränkung soll Rind- sowie Schweine- und Geflügelfleisch betreffen. Rosselkhoznadzor begründete diesen Schritt mit der „Missachtung von russischen Hygieneanforderungen“ und „Unzulänglichkeiten im deutschen föderalen Veterinärsystem“.Laut deutschem Agrarressort sei die Ankündigung des Einfuhrverbots für frisches und gekühltes Schweinefleisch nach Russland ohne stichhaltige Begründung erfolgt; gegenwärtig würden alle offenen Fragen zwischen den zuständigen russischen und deutschen Stellen geklärt. Um die Kommunikation zwischen den verschiedenen Ebenen in Deutschland mit dem zentralen Ansprechpartner in Russland zu erleichtern, hat das Bundeslandwirtschaftsministerium nach eigenen Angaben im Januar die Stabsstelle „Export Russische Föderation“ eingerichtet. Diese soll als einheitlicher Ansprechpartner für deutsch-russische Exportangelegenheiten agieren und steht sowohl für die Belange der Wirtschaftsbeteiligten als auch für die veterinär- und phytosanitäre Aufsichtsbehörde in Russland zur Verfügung.Die Ankündigung Russlands, ab dem 4. Februar die Einfuhr von frischem und gekühltem Schweinefleisch aus Deutschland zu untersagen, löste bei den hiesigen Exporteuren zwar Besorgnis aus, rief aber am Markt keine Panik hervor. Rund 90 % der deutschen Ausfuhren nach Russland entfallen laut Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) auf gefrorene Ware, die nicht von der Importsperre betroffen ist. (AgE)