Schlachtbranche sucht Mindestlohn

Der Druck auf die Schlachtbranche, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, ist groß. Seit einigen Wochen sprechen sich die großen Fleischkonzerne in Deutschland für einen Mindestlohn aus. An diesem Dienstag beginnen die Tarifverhandlungen über einen Branchenmindestlohn für die fleischverarbeitende Industrie.
Im Auftrag der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss (ANG) und ihren regionalen Branchenverbänden verhandelt Michael Andritzky. Der richtige Weg sei ein tariflicher Branchenmindestlohn. In den meisten Firmen, so der Arbeitgeberverband, seien Stundenlöhne zwischen 7 und 12 Euro üblich. Ein gesetzlicher Mindestlohn sei "überflüssig".Für die Arbeitnehmerseite verhandelt der stellvertretende NGG-Vorsitzende Claus-Harald Güster. Die NGG fordert einen bundesweit einheitlichen Mindestlohn von 8,50 Euro für alle Beschäftigten der Branche – und damit auch für jene mit Werkverträgen.
Damit der Mindestlohn auch für ausländische Werkvertragsnehmer gelten kann, muss die Fleischbranche allerdings in das sogenannte Arbeitnehmer-Entsendegesetz aufgenommen werden. Wie rasch dies umgesetzt wird, bleibt offen. Die NGG hat kürzlich die Hoffnung geäußert, dass die Parteien eine Änderung schon während der Koalitionsverhandlungen anpacken könnten.