Schmidt fordert mehr Schweinefleisch in Deutschlands Kitas und Schulen

Kantinen von Schulen und Kindergärten sollten nach Ansicht von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) regelmäßig Gerichte mit Schweinefleisch anbieten. „Dass unsere Kinder kein Schweinefleisch mehr bekommen, ist völlig inakzeptabel“, sagte er der „Bild“-Zeitung. Zudem will der Bundesagrarminister, dass Fleischbezeichnungen für vegetarische und vegane Lebensmittel in Zukunft verboten werden.

Dieselben Forderungen hatte Schmidt bereits Ende März erhoben. Auch Kanzlerin Angela Merkel hatte im Juli in einer Videobotschaft Migranten zu Toleranz gegenüber deutschen Essgewohnheiten wie dem Verzehr von Schweinefleisch aufgerufen. Nach Schmidts Ausführungen solle die Einrichtung "Nationales Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule" (kurz: NQZ) nun Mustervorschläge für eine ausgewogene Ernährung entwickeln.

In der Presse werden die Forderungen Schmidts kontrovers diskutiert. So könnten kleinere Kantinen kaum täglich eine Auswahl zwischen Schwein, Rind, Fisch oder Vegetarischem bieten, wie es der Minister vorschlägt. Zudem lehnen Verbraucher Vorschriften oder Verbote in Sachen Ernährung grundsätzlich ab, wie die Vergangenheit gezeigt hat. Falls jedoch Schweinefleisch allein aus Sorge vor religiösen Verstimmungen vom Speiseplan genommen wird, ist das bedenklich. Jeder habe das Recht, das zu essen, was er gewohnt ist. Der Kompromiss kann nicht sein, dass jeder nur noch Salatblätter zu sich nimmt.