Schweinemarkt: Verschnaufpause nach rasanten Wochen

Nach einigen Notierungsrunden mit teils erheblichen Preissprüngen von bis zu 7 Cent hat sich der VEZG-Preis in der Osterwoche auf dem Niveau von 1,73 €/kg SG gefestigt. Mehr Geld erlösten die Mäster zu dieser Jahreszeit zuletzt vor 16 Jahren, als der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Frankreich und den Niederlanden sowie die BSE-Krise den Schweinepreis auf annähernd 2 €/kg SG hochtrieben. Angebot und Nachfrage harmonieren zurzeit und selbst der feiertagsbedingte Wegfall von zwei Schlachttagen sorgt für wenig Murren bei den Verarbeitern. Die Erzeuger haben vorausschauend zügig abgeliefert und daher wird auch für die kommende Woche wenn überhaupt nur mit geringen Überhängen gerechnet - eine weitere Preisbestätigung scheint aktuell wahrscheinlich.Wie es danach weitergeht, wird auch vom Fleischmarkt abhängen. Gutes Grillwetter und ein ordentlicher Schinken-Absatz zu Beginn der Spargelsaison könnten hier passende Impulse setzen. Auf billig eingelagerte Großbestände aus den Tiefkühlhäusern können die Verarbeiter in diesem Jahr nicht zurückgreifen, gedankt sei dem starken Asien-Export.
Im Windschatten steigender Schlachtschweinepreise erreichen auch die Ferkelpreise ungeahnte Höhen. Für die KW 14 wurde ein NW25-Preis (25 kg, 200er Partie) von 62 € ausgegeben. Damit legte der Preis seit sechs Wochen jeweils um 1 € zu. Obwohl auf Seiten der Mäster der Optimismus nicht grenzenlos scheint, diese Ferkelpreise auch später beim Mastschweineverkauf wieder einspielen zu können, ist die Einstallbereitschaft weiterhin hoch. In Kombination mit einem knappen Angebot könnte sich der tendenziell im zweiten Quartal einsetzende Abschwung der Ferkelpreise zunächst in Luft auflösen. Angesichts der Debatten um Kastenstand, Kastration und vielem mehr zumindest aus wirtschaftlicher Sicht eine positive Perspektive.