Tönnies ändert FOM-Klassifizierung

Das Schlachtunternehmen Tönnies aus Rheda-Wiedenbrück wird seine FOM-Klassifizierung grundlegend verändern. Wie der Branchenprimus seinen Lieferanten in einem Schreiben mitteilte, werden ab dem 18.02.2016 die angelieferten Schlachtschweine ausschließlich mit dem AutoFOM III -Gerät klassifiziert. Das bedeutet zwar nicht, dass die Abrechnung nach einer FOM-Maske vollständig eingestellt wird. Auf Wunsch des Kunden wird diese Abrechnungsform weiterhin möglich sein. Allerdings soll die Schätzung der Muskelfleischanteile (MFA) dann mit dem AutoFOM III -Gerät durchgeführt werden. Das klassische “Stechen” von Schweinen am Band wird es damit bei Tönnies zukünftig nicht mehr geben.Als Begründung für diesen Schritt führt das Unternehmen die stark veraltete Technik der FOM-Geräte an. Durch die neue Technik und neue Schätzformeln will der Schlachter deutlich genauere Werte erzielen. So soll der zukünftig ermittelte MFA-Wert durch AutoFOM III -Geräte nach Aussagen von Tönnies etwa 2 Prozentpunkte über dem manuell ermittelten Wert liegen.Die jetzige Umstellung bedeutet aber nicht automatisch, dass sich auch die Bezahlung verbessert, da das Unternehmen eine Änderung der FOM-Maske angekündigt hat. Anstatt eines Basispreises, der sich auf 57 % MFA bezieht, wird die neue Basis bei 59 % MFA liegen.Auch aus Sicht der Interessensgemeinschaft deutscher Schweinehalter (ISN) ist das alte FOM-Nadelgerät nicht mehr auf dem Stand der Technik. Sie befürchtet nun allerdings weiteres Durcheinander bei der Schlachtschweine-Klassifizierung, da viele Schlachtunternehmen nicht über AutoFOM III -Geräte verfügen. Hier müsse nun dringendst eine Vereinheitlichung der Systeme angestrebt werden, fordert die ISN.