US-Schweinebestand wächst kräftig

In den Vereinigten Staaten ist der Schweinebestand im Herbst 2015 auf das höchste Niveau seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen im Jahr 1988 geklettert. Nach Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) wurden zum Stichtag 1. September insgesamt 68,40 Mio. Schweine in den USA gehalten; das waren 2,42 Mio. Stück oder 3,7 % mehr als zwölf Monate zuvor. Damit hat sich die Erholung der Schweinebestände nach den Problemen mit dem Durchfallerreger PED weiter fortgesetzt. Die US-Farmer hatten zum Zähltermin vor allem mehr Mastschweine in ihren Ställen. Der Bestand an Tieren mit einem Gewicht von mehr als 54 kg nahm im Vorjahresvergleich um 1,92 Mio. oder 8,7 % auf 24,13 Mio. Stück zu. Moderat wuchs laut USDA die Zahl der Zuchtsauen, und zwar um 1,1 % auf 5,99 Mio. Tiere. Im Zeitraum von September bis November 2015 sollen insgesamt 2,92 Mio. Muttertiere abferkeln; das wären gegenüber der Vorjahresperiode zwar 2,5 % weniger, aber 5,0 % mehr als in der entsprechenden Periode von 2013. Zudem setzt sich der Produktivitätszuwachs weiter fort: Von Juni bis August 2015 wurden mit durchschnittlich 10,39 Ferkel je Wurf nicht nur 2,3 % mehr Tiere als im Vorjahreszeitraum geboren, sondern so viele wie niemals zuvor. 
Die zunehmende Zahl an Schweinen in den USA hat im bisherigen Jahresverlauf auch die dortige Schweinefleischproduktion bereits merklich steigen lassen. Im August 2015 lag das Schlachtaufkommen mit 9,35 Millionen Tieren um rund 13 % über dem Vorjahresmonat; die Kühlhausbestände an Schweinefleisch übertrafen mit 297 671 t die vergleichbare Menge von Ende August 2014 um gut 20 %. Im Jahr 2016 soll sich die Produktion aber nur noch um 0,7 % auf 11,21 Mio. t erhöhen. Das zusätzliche Fleisch wird laut USDA vor allem am heimischen Markt Abnehmer finden. Der Pro-Kopf-Verbrauch soll gegenüber 2014 um 6,9 % auf durchschnittlich 22,5 kg zulegen. Dies ist für den Marktausgleich auch dringend nötig, denn die US-Schweinefleischexporte laufen bisher nicht rund. Von Januar bis Juli 2015 wurden insgesamt 1,25 Mio. t ausgeführt; das waren 5,1 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Das USDA geht jedoch von besseren Absatzmöglichkeiten im zweiten Halbjahr aus und veranschlagt den Gesamtexport für 2015 auf 2,27 Mio. t, was einem Anstieg von 2,9 % im Vorjahresvergleich entsprechen würde. Den durchschnittlichen Schlachtschweinepreis sehen die Washingtoner Experten in diesem Jahr bei rund 1,00 Euro kg Lebendgewicht; 2014 erlösten die Erzeuger im Jahresmittel noch den Spitzenpreis von 1,50 Euro/kg. AgE