Unkupierte Schweine für den Schweden-Markt

Der niederländische Viehhändler Schuttert und das deutsche Schlachtunternehmen Tönnies haben zusammen ein Vermarktungskonzept für den schwedischen Schweinefleischmarkt erarbeitet. Das berichtet das Fachmagazin Boerderij. Kern des Konzeptes sind spezielle Haltungsauflagen für die Schweine. So dürfen die Tiere weder kupiert noch in der Mastphase mit Antibiotika behandelt werden. Beide Unternehmen planen bereits kurz vor Weihnachten die ersten so erzeugten Schlachtschweine am Tönnies-Schlachthof in Sögel verarbeiten und an die schwedischen Kunden liefern zu können.

Für den mit diesen Produktionsbedingungen verbundenen Mehraufwand sollen die Erzeuger eine Prämie von 20 € pro Tier erhalten. Aufgeschlüsselt nach der Haltungsdauer erhält der Mäster davon 15 € und der Ferkelerzeuger 5 €. Da das Vermarktungskonzept zunächst mit einem Schlachtvolumen von 1.000 Schweinen erprobt werden soll, existiert für interessierte Schweinehalter eine Warteliste. Außerdem sollen anfangs pro Betrieb nur 20 % des Bestandes so gehalten werden. Auch dort will man erst Erfahrungen sammeln und eventuell auftretenden Problemen in kleinerem Umfang begegnen. 

Der Grund, warum man sich so um den anspruchsvollen schwedischen Fleischmarkt bemüht, sind die hohen Preise. Dort wird im Einzelhandel für einheimisches Schweinefleisch aktuell rund 1,50 €/kg mehr gezahlt, als in den Niederlanden. Mit dem importierten Fleisch aus dem Vermarktungsprogramm möchte man sich preislich dazwischen einordnen. Verläuft die Testphase positiv soll der Markt in Finnland ebenfalls in Angriff genommen werden.