Veränderte Darmkeime auf Schweinefleisch?

Das Magazin "Stern" berichtet in seiner letzten Ausgabe, dass jede vierte Portion Schweinefilet oder Gehacktes aus Supermärkten und Discountern mit E.coli-Bakterien belastet sei, die das gefährliche Enzym ESBL bilden. ESBL mache verschiedene Antibiotika unwirksam. Werden durch diese veränderten Keime z.B. eine Harnwegsinfektion ausgelöst, ist die medizinische Behandlung des Patienten schwierig.Stern beruft sich dabei auf auf eine selbst durchgeführte Stichprobe: In verschiedenen Läden wurden 20 abgepackte Portionen frisches, ungewürztes Schweinefleisch gekauft und ohne Unterbrechung der Kühlkette ins Labor verbracht. In fünf Fallen war das Ergebnis ESBL-positiv.Dabei sind Funde von resis­tenten Darmkeimen auf Fleisch keine neue Erkenntnis, wie das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) bestätigt. Auch sei nicht abschließend erforscht, wie die ESBL-Keime auf das Fleisch gelangen. Möglicherweise geschieht dies beim Schlachten und Zerlegen. Bei Beachtung gängiger Hygieneregeln in der Küche gehe aber keine Gefahr von ESBL-Bakterien für den Menschen aus. Hierzu gehöre z.B. das gründliche Reinigen von Arbeitsflächen, Schneidbretter, Messer und Händen. Wichtig: Jedes Stück Fleisch solle zudem durchhitzt werden, um alle Bakterien abzutöten, empfiehlt das BfR.  
Ärgerlich für die Schweineproduzenten ist, dass die fünf ESBL-positiven Proben wieder einmal in Zusammenhang mit dem "massiven" Einsatz von Antibiotika in der Schweinemast gebracht werden. Dazu der Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, Werner Schwarz: "Wir Landwirte müssen die Diskussion um resistente Keime sehr ernst nehmen! Doch wir wehren uns gegen Unterstellungen, Antibiotika würden in den Ställen massenweise und unkontrolliert präventiv angewendet!" 

Weitere Informationen zum Thema "MRSA und ESBL in Fleisch" finden Sie bei QS.