Verbraucherverhalten widersprüchlich in puncto Regionalität

Eine gravierende Lücke zwischen dem Bekenntnis zur Regionalität und dem tatsächlichen Kaufverhalten bei Lebensmitteln hat eine Studie in Sachsen-Anhalt aufgedeckt. Dabei wurden Kunden zunächst über ihre Meinung zu regionalen Produkten befragt. Nach dem Einkauf wurde der jeweilige Warenkorb hinsichtlich seines Inhaltes erfasst.
 
Breites Bekenntnis zur Regionalität
Insgesamt wurden den Angaben zufolge 562 Verbraucher befragt. Für 56 % haben regionale Produkte nach eigener Aussage beim Einkauf eine sehr hohe und hohe Bedeutung, für 29 % eine mittlere. Die Regionalität gewinnt bei frischen Produkten an Bedeutung. So bestätigten 80 % der Verbraucher, für sie habe die Regionalität bei Obst und Gemüse einen hohen und sehr hohen Stellenwert; bei Wurstwaren waren es 67 %, bei Eiern 66 %. Eine deutliche Mehrheit von 61 % bestätigte, dass sie regionale Produkte auch leicht in den Warenregalen erkennen.
 
Kaufverhalten „ernüchternd“
Die Auswertung des Inhalts der Warenkörbe fiel dann aber ernüchternd aus. Insgesamt stammten nur 6 % der gekauften Produkte aus Sachsen-Anhalt. Der Anteil von Produkten aus den anderen neuen Bundesländern betrug auch nur 3 %. Bei Wurstwaren hatten rund zwei Drittel der Verbraucher angegeben, für sie habe Regionalität einen hohen und sehr hohen Stellenwert. Bei den von ihnen gekauften Erzeugnissen kamen aber tatsächlich nur 23 % aus der Region. Ein ähnliches Bild ergab sich bei Eiern: 66 % der Verbraucher bekannten sich zu regionaler Herkunft, aber nur 8 % hatten entsprechend eingekauft.