WLV: Hauspreise boykottieren!

Was sich bereits zu Wochenanfang andeutete, traf am Mittwoch mit voller Härte ein – die VEZG-Notierung musste sich dem immensen Druck der roten Seite beugen und gab um 6 Cent auf 1,56 €/kg SG nach. Doch damit nicht genug. Allen voran Marktführer Tönnies, der bereits am Montag einen deutlichen Preisrückgang forderte und damit den Stein überhaupt erst ins Rollen brachte, rief mit 1,54 €/kg SG einen noch tieferen Hauspreis aus. Diesem Vorgehen schlossen sich die Westfleisch und Vion direkt an. Mittelständische Unternehmen halten sich dem Vernehmen nach mit Hauspreisen zurück.

„Die Schlachtbranche hat den aktuellen Preisdruck ohne Not ausgelöst und versucht nun, über Hauspreise den Druck für die kommenden Tage noch zu erhöhen“, sagte Hubertus Beringmeier, Vorsitzender des WLV-Veredlungsausschusses.

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband geht aufgrund der stetigen Preissteigerungen in den vergangenen Wochen davon aus, dass Schweine gut nachgefragt werden und das Angebot derzeit nicht allzu üppig ausfällt. Daher Beringmeiers klarer Appell an die Berufskollegen: „Wieder einmal wollen die Abnehmer ihre Gewinnspanne zu Lasten der Erzeuger erhöhen. Dies ist nicht akzeptabel. Ich fordere alle Schweinemäster auf, sich gegen diese Hauspreise entschlossen zu wehren.“