Westfleisch: 2016 geht es wieder bergauf

Überversorgte Märkte und ein lahmender Export haben der Westfleisch in 2015 ein Umsatz-Minus beschert. Das aktuelle Geschäftsjahr lässt aber wieder auf ein deutlich positiveres Ergebnis hoffen, so Geschäftsführer Christian Leding auf der Generalversammlung des Unternehmens am Montag.Mit 980.300 t Fleisch und Fleischprodukten konnte Westfleisch die Produktion im vergangenen Jahr um 3 % ausbauen. Gleichzeitig sank allerdings der Umsatz der Unternehmensgruppe um 3,9 % auf 2,4 Mrd. €. Seine Stellung als drittgrößter Schweineschlachter in Deutschland konnte das Unternehmen mit einer Erhöhung der Schweineschlachtungen um 2,3 % auf 7,69 Mio. Stück weiter festigen.Für das aktuelle Wirtschaftsjahr werden wieder steigende Umsätze erwartet. Mit einem konzernweiten Kostensenkungs‐ und Restrukturierungsprogramm in der Sparte „Schwein“ habe die Westfleisch‐Führung mit Erfolg auf die Einbrüche des Geschäftsjahres 2015 reagiert, sagte Leding. Zudem seien beim Export und in der Veredelung bereits 2015 Erfolge zu sehen gewesen. Allein der Export nach China wuchs um rund 80 %. Außerdem wurden die Veredelungsbetriebe WestfalenLand in
Münster und Gustoland in Oer‐Erkenschwick weiter ausgebaut. Die Veredelung ist mittlerweile mit einem Anteil von rund 30 % am Konzernumsatz beteiligt. 
Für den Westfleisch‐Standort Paderborn sind nach dem Großbrand im Februar dieses
Jahres nach wie vor „alle Optionen denkbar“, erklärte Leding. Die unmittelbar nach dem Brand eingerichtete Viehsammelstelle des Fleischcenters ist inzwischen zum zentralen „Viehlogistikzentrum für die Region Ostwestfalen‐Lippe“ (VLZ OWL) erweitert worden.Die Viehströme werden von dort aus an andere Standorte der Gruppe weitergeleitet.Die weggebrochenen Schlacht- und Zerlegekapazitäten werden u.a. durch Lohnschlachtungen bei der Fleischversorgung Gelsenkirchen (FVG) kompensiert. „Auf Schalke kann man auch arbeiten“, teilte Leding einen kleinen Seitenhieb gegen den Branchenriesen aus Rheda-Wiedenbrück aus.  Man plane sogar den Schlachtbetrieb vom bisherigen Eigentümer Reinhard Hoffmann zu übernehmen. Das Kartellamt in Bonn habe diesbezüglich bereits positive Signale gesendet.
Das im Februar diesen Jahres gestartete Joint Venture mit Danish Crown läuft nach Angaben von Leding sehr gut. Mit einer Schlachtleistung von derzeit gut 11.000 Sauen pro Woche liege man sogar über den anvisierten Zielen, heißt es.