DBV gehen Überlegungen zu Ammoniakminderungen zu weit

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat seine Kritik an den Vorschlägen der Europäischen Kommission zur Luftreinhaltung (NEC-Richtlinie) bekräftigt. Nach den Vorstellungen der Brüsseler Behörde soll der EU-Ammoniakausstoß bis 2030 im Vergleich zu 2005 um 27 % gesenkt werden; für Deutschland wird ein Minus von 39 % veranschlagt. Der DBV hält dies für weder realistisch noch umsetzbar. „Der Kommissionsvorschlag ist von immenser Tragweite für die Tierhaltung in Deutschland, die damit grundsätzlich in Frage gestellt wird“, erklärte DBV-Generalsekretär Bernhard  Krüsken vergangene Woche anlässlich der Länderagrarministerkonferenz, die am Freitag (4.4.) in Cottbus zu Ende ging.Die deutschen Bauern hätten in den vergangenen Jahren bereits erhebliche Anstrengungen zur Minderung der Ammoniakemissionen unternommen. Seit 1990 seien diese in Deutschland um rund 23 % verringert worden. Die in der Vergangenheit gesteckten Ziele habe man erreicht - unter anderem durch die von den Landwirten realisierten Effizienzsteigerungen sowie durch die zunehmende Verwendung emissionsmindernder Ausbringungstechniken. Bei einer Festlegung neuer Reduktionsziele müsse die bereits erbrachte Verringerung der Emissionen anerkannt werden, forderte Krüsken. Für nicht nachvollziehbar hält der DBV ferner die breite Streuung der Minderungsziele für die EU-Mitgliedstaaten, zwischen 1 % beispielsweise in Irland, Polen oder Österreich und 39 % in Deutschland. Die Lastenverteilung zwischen den EU-Mitgliedsländern bei der Reduzierung von Ammoniak-Emissionen klammere die bisherigen Verringerungen aus und überschätze die Leistungsfähigkeit der Länder, die bereits deutliche Fortschritte im Klimaschutz erreicht hätten, betonte Krüsken. Letztlich würde der Kommissionsvorschlag zu einer Verlagerung der Produktion in andere europäische Länder mit geringeren Klimaschutzzielen führen.  (AgE)