Hessen: Sauenhalter fordern klare Handlungsempfehlungen

Hessens Landwirtschaftsministerin Petra Hinz setzt auf Tierwohl in den Ställen, „auch wenn es dafür strukturelle Änderungen bedarf“. Bei der Eröffnung der Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen in Baunatal versprach die Grünen-Politikerin allerdings, dass die Landesregierung die landwirtschaftlichen Betriebe bei diesem Weg unterstützen und zeitlich nicht überfordern werde. Die Landwirte müssten ihre Mehrkosten auch am Markt honoriert bekommen.
Mit Blick auf den Erlass aus ihrem Haus zur Umsetzung des Kastenstand-Urteils des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Sachsen-Anhalt stellte Hinz fest, dass es ihr dabei wichtig sei, „dass wir praxisgerechte Lösungen finden“.

Der Präsident des Hessischen Bauernverbandes (HBV), Karsten Schmal, warnte indes, dass die sofortige Umsetzung des OVG-Urteils das Aus für die hessische Sauenhaltung bedeuten würde. Schmal sprach sich entsprechend den vom HBV in einem Positionspapier aufgeführten Forderungen für einen Bestandsschutz für die bestehenden Zuchtsauenställe beziehungsweise für angemessene, praxistaugliche Übergangsfristen und ein entsprechendes Förderprogramm aus. „Wenn wir die regionale Produktion von Fleisch- und Fleischerzeugnissen in Hessen erhalten wollen, brauchen unsere Betriebe verlässliche Rahmenbedingungen und Rechtssicherheit“, betonte der HBV-Präsident.

Der Hessische Bauernverband mahnt in dem Positionspapier klare rechtliche Vorgaben hinsichtlich der Kastenstände im Deckzentrum an, angelehnt an das „dänische Modell“. Er betont, dass dieser Erlass und ein dazugehöriger Anhang mit einer unzureichenden Handlungsempfehlung keine ausreichende Rechtssicherheit für die Betriebe böten. AgE