Niedersachsen will Kastenstand-Ausstieg antreiben

Die Agrarminister der Länder haben auf ihrer Herbstkonferenz in Warnemünde gefordert, dass sich die Bundesregierung auf EU-Ebene für einheitliche Regelungen bei der Haltung von Sauen in Kastenständen einsetzt. Mit einer gemeinschaftlichen Handhabe sollen Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Mitgliedsstaaten vermieden werden.Geht es nach den deutschen Ministern, wird der Kastenstand als Haltungssystem ganz abgeschafft. Bis wann dies geschehen soll, sagte Till Backhaus, Agrarminister von Mecklenburg-Vorpommern, nicht. Er versprach aber ausreichend lange Übergänge „Wichtig ist, dass wir das Thema ganzheitlich angehen, das heißt Tierschutz, Tiergesundheit und wirtschaftliche Profitabilität gleichermaßen im Blick haben. Die Betriebe durchlaufen momentan harte Zeiten und sind dennoch bemüht, sich gesetzlichen Neuerungen hin zu besseren Haltungsbedingungen anzupassen“, sagte er. Inwieweit der Anpassungsprozess im Rahmen der einzelbetrieblichen Förderung unterstützt werden kann, will das Ministerkollektiv nun prüfen.Fest steht nur, dass das Thema Kastenstand auch im Jahr 2017 auf der Agenda der Agrarministerkonferenz (AMK) stehen wird. Dann wird der niedersächsische Agrarminister Christian Meyer den AMK-Vorsitz von Backhaus übernehmen. Meyer gilt als absoluter Gegner der Kastenstandhaltung und möchte daher den Ausstieg möglichst schnell in die Tat umsetzen. Dafür hat er mit Unterstützung seiner grünen Amtskollegen und den Vertretern von Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen eine entsprechende Erklärung ins Protokoll der AMK aufnehmen lassen. Demnach ist die Haltung von Sauen in Kastenständen im herkömmlichen System nicht verhaltens- und tiergerecht. Die Agrarminister verweisen diesbezüglich auf geltende Regelungen in Dänemark und bitten den Bund daher, die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung entsprechend anzupassen.