Schweineworkshop Uelzen

Schweinezucht im Wandel

Die Diskussion zwischen Wissenschaft und Praxis stand auch in diesem Jahr wieder im Mittelpunkt des 9. Schweineworkshops in Uelzen. In 24 Vorträgen wurden Themen wie Struktur- und Entwicklungstendenzen, neue Leistungsmerkmale, aktuelle Gesundheitskonzepte, neue Zuchtmethoden sowie Fragen zu Tierwohl, Ebermast und Nachhaltigkeit behandelt. Die Zucht ist aufgefordert, ihre Leistungsprüfung weiterzuentwickeln und neue Merkmale aufzunehmen. Dabei sollten sie enger mit ihren Vermehrungs- und ausgewählten Produktionsbetrieben arbeiten, um künftig noch mehr Felddaten in die Zuchtwertschätzung einbeziehen zu können. Auch müssen Weg gefunden werden, neue Parameter wie Verhaltensmerkmale oder Futtereffizienz unter Praxisbedingungen zu erfassen. Zudem wird die genomische Selektion mehr und mehr in die Abläufe der Zuchtarbeit eingebaut. Hier gibt es vielversprechende Ansätze bei Vater- und Mutterrassen. Vor diesem Hintergrund sollten die Zuchtverbände und –unternehmen gemeinsam über Regionen und Organisation hinweg diese neuen Zuchtmodelle weiterentwickeln, um unter anderem die enormen Kosten der genomischen Selektion tragen zu können. Zwar wird erwartet, dass die Typisierung der Selektionskandidaten von Jahr zu Jahr billiger wird. Andererseits ist es notwendig, die Umfänge weiter zu erhöhen, um im Routinebetrieb zu aussagekräftigen Ergebnissen zu kommen. Veranstalter des Schweineworkshops, der alle drei Jahre stattfindet, waren das Tierzuchtinstitut in Kiel sowie die Uelzener Allgemeine Versicherung in Zusammenarbeit mit der DGfZ und dem ZDS.

Der Tagungsband zum Workshop kann bei der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde e.V. (DGfZ), Adenauerallee 174, 53113 Bonn, Fax 0228-9144766 ; email: info@dgfz-bonn.de für
10 € (plus Porto von 1 €) angefordert werden.