Diesjähriges Getreide mit weniger Eiweiß

Bis Ende August hat die LUFA NRW in Münster 945 Getreideproben aus der Ernte 2018 untersucht. Das erlaubt eine gute Einschätzung der diesjährigen Qualitäten:

  • Die mittleren Rohproteingehalte der diesjährigen Proben liegen deutlich niedriger als im Vorjahr. Lediglich bei Gerste ist der Rückgang nicht ganz so deutlich.
  • Zwischen den untersuchten Chargen gibt es große Unterschiede. So finden sich bei der Gerste Proteinwerte zwischen 7,3 und 13,4 %. Bei Weizen reichen die Funde von 7,8 bis 14,2 %, bei der Triticale von 7,7-14,0 % und beim Roggen von 7,2-11,2 %.
  • Parallel zu den Rohproteinwerten streuten auch die Aminosäuregehalte erheblich, welche letztlich für die Fleischbildung entscheidend sind.
  • Die Energiegehalte lagen annähernd auf Vorjahresniveau. Für die Gerste wurde im Schnitt 12,7 MJ ME/kg ermittelt, für Weizen und Triticale 13,5 MJ ME/kg. Bei Roggen waren es 13,4 MJ ME/kg.
  • Auch waren die Rohfasergehalte oftmals niedriger als im Vorjahr. Dies ist typisch, wenn die Erntemengen klein, die Körner aber schwer sind (hohes Hektolitergewicht).

Resümee: Die Ergebnisse machen deutlich, wie wichtig die Analyse des eigenen Getreides ist, um die Tiere bedarfs- und leistungsgerecht zu füttern. Die Kosten von 30 € je Untersuchung mittels NIRS-Methode dürften sich stets amortisieren (Quelle: Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, Folge 36/18).