Antibiotika: Therapiehäufigkeit weiter leicht gesunken

Die Schweinehalter haben den Antibiotikaeinsatz erneut weiter senken können. Das geht aus den neuen Kennzahlen zur Therapiehäufigkeit des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hervor. Die Werte für Ferkel und Mastschweine beziehen sich auf das erste Halbjahr 2018. Bei Ferkeln bis 30 kg Lebendgewicht sank die Kennzahl 1 von 2,968 im zweiten Quartal 2017 auf nunmehr 2,708. Und die Kennzahl 2 ging von 10,29 auf 9,627 zurück. Die gleiche Tendenz zeigt sich auch bei Mastschweinen. Hier verminderte sich die Kennzahl 1 von 0,437 im zweiten Halbjahr 2017 auf 0,366 und die Kennzahl 2 sank von 3,707 im zweiten Halbjahr 2017 auf 3,531.

Auch die veröffentlichten Daten aus dem QS-Antibiotikamonitoring, die auf eine andere Datenbasis berechnet werden, zeigen die gleiche Tendenz. Die Kennzahl 1 beschreibt den Therapiehäufigkeitsindex-Median, unter dem 50 % aller erfassten Betriebe liegen. Kennzahl 2 beschreibt das dritte Quartil des Therapiehäufigkeitsindexes, unter dem 75% aller erfassten Betriebe liegen. Wenn Betriebe über der Kennzahl 2 liegen, müssen diese mit ihrem Hoftierarzt die Gründe für den hohen Verbrauch ermitteln und Möglichkeiten zur Reduzierung prüfen. Zusätzlich muss ein Maßnahmenkatalog erstellt werden, der spätestens bis zum 28. Februar 2019 dem Veterinäramt zur Prüfung vorliegen muss.

Seit 2015 sind die Werte der Kennzahlen um 55 bis 70% gesunken! Viel Spielraum für weitere Senkungen des Antibiotika-Einsatzes scheint es nicht mehr zu geben. Daher ist es höchste Zeit, dass Monitoringsystem zu überdenken. Es kann nicht sein, dass trotz der drastischen Reduktion auch weiterhin ein Viertel der Tierhalter in der Schusslinie steht und mit hohem Bürokratie- und Kostenaufwand Maßnahmenpläne umsetzen muss.