ASP: Peking mit neuen Zahlen zum Bestandseinbruch

In der Volksrepublik China hat sich der massive Abbau der Schweinebestände infolge der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Juni weiter fortgesetzt. Wie das Pekinger Landwirtschaftsministerium jetzt mitteilte, ist die Gesamtpopulation gegenüber Mai um 5,1 % gesunken. Im Vergleich zum Juni 2018 ist der Schweinebestand der Stichprobenerhebung zufolge um 25,8 % eingebrochen; die Zahl der Sauen hat dabei um 26,7 % abgenommen. Derweil berichtete das nationale Statistikamt in Peking, dass die Schweineschlachtungen in China im ersten Halbjahr 2019 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,2 % auf 313,5 Mio. Stück gesunken seien. Die Schweinefleischerzeugung lag der Behörde zufolge mit 24,7 Mio. t um 5,5 % unter dem Vorjahresniveau.

Das immer knapper werdende Schweineangebot lässt derweil auf allen Marktstufen die Preise in die Höhe schnellen. Agenturberichten zufolge hat der Schlachtschweinepreis im Landesmittel mittlerweile die Marke von umgerechnet 2,32 € erreicht; das ist rund die Hälfte mehr als zwölf Monate zuvor. Auch in den Verbraucherpreisen machen sich die Folgen der ASP bemerkbar. Im Juni kostete Schweinefleisch die Verbraucher nach Angaben des Statistikamtes im Schnitt gut 21 % mehr als im Vorjahresmonat. Den Preisauftrieb bremsen sollen höhere Schweinefleischimporte, die im Mai mit 187 460 t um fast 63 % über dem vergleichbaren Vorjahresniveau lagen. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres ist die chinesische Schweinefleischeinfuhr um rund 20 % gestiegen.

Im benachbarten Vietnam sieht die Situation kaum besser aus. Dort fielen seit dem ersten Auftreten der ASP im Februar 2019 nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Hanoi bereits mehr als 3 Mio. Schweine der Tierseuche zum Opfer; das entspricht 11 % des Gesamtbestandes. Analysten schätzen, dass dem Land in diesem Jahr bis zu 500 000 t weniger an Schweinefleisch zu Verfügung stehen werden. Mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von gut 31 kg ist Vietnam in Südostasien das Land mit dem höchsten Schweinefleischverzehr je Einwohner. Die durch die ASP entstandene Versorgungslücke dürfte durch zusätzliche Importe gefüllt werden. AgE