ASP-Umfrage: Behörden bei Ausbruch überfordert

Die Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist in der deutschen Schweinebranche allgegenwärtig. Viele Schweinehalter fragen sich auch angesichts der enormen wirtschaftlichen Folgen, wie gut der Berufsstand aber auch die Behörden auf einen Erstausbruch vorbereitet sind. SUS ist dieser Fragestellung im Rahmen einer Online-Umfrage nachgegangen. Rund 250 Personen haben daran teilgenommen und teils eindeutige Meinungen abgegeben.

So antworteten rund 32 % der Befragten auf die Frage, ob die Schweinehalter bezogen auf die ASP aufgeklärt und gut vorbereitet sind, mit ja. Dagegen stehen allerdings 50 %, die sich da nicht so sicher waren und noch Lücken in der Betriebshygiene sehen. Hinzukommen 17 % der Umfrageteilnehmer, die sogar erheblichen Verbesserungsbedarf bei der Biosicherheit anmahnen.

Ähnlich verhalten ist auch das Meinungsbild bei der Frage, in wie weit unsere Behörden auf die ASP vorbereitet sind. Hier gaben mit 53,1 % mehr als die Hälfte der Befragten an, dass diese bei einem Seuchenausbruch überfordert wären. 31 % sehen das nicht ganz so drastisch, haben aber hier Nachholbedarf ausgemacht. Lediglich knapp 14 % sehen die Behörden ausreichend vorbereitet.

Noch eindeutiger viel die Stimmvergabe bei der Frage nach der Höhe der Wildschwein-Abschussquote aus. Diese lag im Jagdjahr 17/18 bei über 800.000 Wildschweine Stück. Nur 16,7 % sehen dies auch für die nächsten Jahre als hoch genug an. Mehr als 80 % dagegen fordern eine deutlich höhere Abschusszahl.

Dementsprechend klar fielen auch die Antworten auf die Frage nach drastischeren Maßnahmen aus. Nicht mal 4 % halten diese für nicht notwendig. Jeweils mehr als 50 % forderten dagegen bei Mehrfachnennung eine stärkere Aufklärungsarbeit durch Warnschilder, einen besseren Grenzschutz durch den Bau von Zäunen und den Militär-Einsatz bei der Wildschweinjagd. Auch der Einsatz von Lebendfallen und Nachtsichtgeräten wurde auf breiter Linie befürwortet.