Belgien: ASP zieht immer größere Kreise

Das ASP-Geschehen in Belgien kommt nicht zur Ruhe. Aktuell sind es bereits über 450 positive Fälle bei Wildschweinen. Zwei neue Funde sind besonders besorgniserregend. In der Nähe des Dorfes Orsinfaing, 3,5 km nördlich der nächsten Fundstelle in der eigentlichen Kernzone, wurden zwei Wildschweine geschossen und positiv getestet. Dadurch vergrößert sich der Radius des Gebietes mit ASP-Fällen nochmals.

Die belgischen Behörden haben inzwischen zwei Männer im Zusammenhang mit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Südbelgien vorläufig festgenommen. Offiziell werden keine weiteren Angaben zu den Festnahmen gemacht. Lokale Medien spekulieren, dass bereits im Frühjahr letzten Jahres ASP-infizierte Wildschweine aus Polen nach Belgien geschmuggelt worden sind und im Juni vermehrt tote Wildschweine gefunden wurden. Dies wurde den Behörden nicht gemeldet. Der Vorwurf des illegalen Tierimports tauchte bereits im Oktober 2018 auf. Der belgische Landwirtschaftsminister Denis Ducarme erklärte inzwischen, dass sich der Schweinefleischsektor in seinem Land aufgrund der ASP in einer Krise befindet. Obwohl bislang kein Hausschwein infiziert wurde, ist die belgische Schweinepreisnotierung deutlich gefallen und hat sich bislang nicht erholt. Unter diesen Vorzeichen schreiben die belgischen Schweinehalter tiefrote Zahlen.

In Frankreich ist man dabei, die sog. weiße Zone direkt an der Grenze zu Belgien Wildschwein-frei zu bekommen. Von den rund 500 Wildschweinen, die schätzungsweise in dem 140 qkm großen Areal leben, sind rund 170 bereits getötet worden. Das Militär unterstützt die Jäger vor allem bei der Logistik. Auch der Zaunbau macht Fortschritte. Im Kampf gegen ASP werden zudem ausgebildete Scharfschützen eingesetzt. Diese sind meist nachts unterwegs und mit Nachtsichtgeräten und Wärmebildkameras ausgerüstet. Sie erlegen die Wildschweine noch auf eine Entfernung von 200 Metern. Bislang verliefen alle Untersuchungen auf ASP negativ.