Deutsche Schweinehalter rechnen mit ASP-Ausbruch

Viele der hiesigen Schweinehalter gehen offenbar nicht von einem dauerhaften Fernhalten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) aus Deutschland aus. Bei einer nicht repräsentativen Umfrage der R+V Versicherung auf der Internetplattform www.raiffeisen.com schätzten 48 % der Umfrageteilnehmer das Einschleppungsrisiko für Deutschland als „eher hoch“ bis „hoch“ ein. Dagegen bewerteten 28 % dieses Risiko als „eher gering“ bis „gering“. Wie die R+V mitteilte, hatten sich an der Umfrage bis Ende Februar gut 400 Sauenhalter und Schweinemäster beteiligt. Obwohl fast jeder zweite Befragte in der Erhebung davon ausgeht, dass die für Schweine meist tödlich verlaufende Tierseuche hierzulande auftreten wird, stufen gleichzeitig nur 9 % die Gefahr einer Ansteckung des eigenen Tierbestandes als „hoch“ ein. Ein Drittel sieht hingegen eine „niedrige“ Gefahr. Vor den finanziellen Folgen der ASP sind laut R+V nur 54 % der Umfrageteilnehmer mit einer Ertragsschadenversicherung geschützt.

Im Fall eines Ausbruchs der ASP in Deutschland wollen der Erhebung zufolge 18 % der Befragten ihren Betrieb schließen. Dieser drastische Schritt ist nach Einschätzung des R+V-Agrarexperten Matthias Baum auch auf den fortschreitenden Strukturwandel in der deutschen Landwirtschaft zurückzuführen. Auslaufende Betriebe ohne Nachfolger seien zudem weniger bereit, in Versicherungen zu investieren, stellte Baum fest. Im Gegensatz dazu stünden die sogenannten Zukunftsbetriebe. „Diese weisen im Regelfall eine höhere Investitionstätigkeit auf und haben damit mehr Eigen- und Fremdkapital im Betrieb gebunden“, erläuterte der Experte der R+V. AgE