Dänen kämpfen ums Überleben

Aufgrund der schlechten Markterlöse und der verschärften Auflagen im Tier- und Umweltschutz beklagen mehr als die Hälfte der Schweinehalter in Dänemark finanzielle Probleme. Etliche Betriebsleiter haben sich hoch verschuldet, um die Höfe von ihren Eltern zu kaufen oder die Bestände zu erweitern. Durch den im Land zu verzeichnenden Preisverfall für Grund und Boden geraten immer mehr Finanzierungen in Schieflage. Die Situation spitzt sich zu, da die dänischen Schlachtnotierungen im EU-Vergleich stark abfallen. So lag der dänische Preis für Schlachtschweine im letzten Jahr oft um 10 bis 13 Cent/kg unter dem Niveau in Deutschland, wie das holländische Fachmagazin Boerderij meldet. Eine schlechte Auslastung der Schlachthaken und teils hohe Verluste im Ausland zwangen die dänischen Schlachtbetriebe um den Branchenprimus Danish Crown wiederholt, die Erzeugererlöse drastisch zu kürzen.
Ähnlich schlecht steht es um die Ferkelerzeuger. Aufgrund des Abbaus der heimischen Mast muss das Land inzwischen jährlich mehr als 13 Mio. Ferkel ausführen. Insbesondere die weiter entfernten Märkte z.B. im von der ASP gebeulteten Polen gelten als unsicher. Hinzu kommt: Der drastische Einbruch der Ferkelnotierungen hat viele Sauenhalter tief in die roten Zahlen getrieben.
Der Branchenverband Danske Svineproducenter fürchtet, dass rund 30 % der dänischen Schweinehalter ihren Betrieb in den nächsten Jahren aufgrund finanzieller Probleme aufgeben muss. Weitere 30 % der Schweinebetriebe bewertet der Verband als finanziell instabil. Nach Einschätzung der dänischen Agrarbanken mussten im Jahr 2018 bereits drei Viertel der Schweinehalter wegen der Erlöseinbußen eine Nachfinanzierung beantragen.