DK: Viele Landwirte hochverschuldet

Die wirtschaftliche Situation der dänischen Landwirte hat sich im vergangenen Kalenderjahr deutlich verschlechtert. „Unsere Landwirtschaft ist pleite. Rund ein Drittel der Betriebe steckt in den roten Zahlen oder ist unmittelbar vom Bankrott bedroht“, sagt Sune Hallberg, landwirtschaftlicher Unternehmensberater in Dänemark auf der Jahrestagung der Jungen DLG in Kiel. So ging das Bruttofaktoreinkommen des Sektors, welches die Erlöse abzüglich der Produktionskosten und Steuern und zuzüglich der Subventionen darstellt, nach vorläufigen Angaben der Nationalen Statistikbehörde im Vergleich zum Vorjahr um über 20 % auf rund 3,09 Mrd. € zurück. In der Schweine- und Milchviehhaltung hätten vergleichsweise niedrige Schlachttierpreisen dürrebedingt höhere Futterkosten gegenübergestanden. Trotz höherer Verkaufszahlen kamen deshalb unterm Strich rückläufige Ergebnisse zustande.

In der Langzeitbetrachtung hat das Jahr 2018 dennoch keinen neuen Negativrekord aufgestellt. Viel mehr haben die dänischen Betriebe immer stärker mit ihrem strukturellen Schuldenproblem zu kämpfen. Wie Sune Hallberg erläuterte, hat dies vor allem mit dem dänischen Erbschaftssteuerrecht zu tun. Wegen der hohen Steuerlast im Erbfall würden die Höfe im Normalfall nicht vererbt, sondern an die nachfolgende Generation verkauft. Diese müssten also schon mit einer hohen Schuldenlast beginnen.

Hallberg zufolge sind viele Betriebe in der Vergangenheit aber auch zu schnell gewachsen und dabei in die Schuldenfalle geraten. „Inzwischen setze sich jedoch die Erkenntnis durch, dass Landwirtschaft ohne Eigenkapital nicht funktioniert“, so der Däne.