Umfrage: Dünge-Reform schürt Existenzängste

Nach 2017 will die Bundesregierung auf Druck der EU das Düngerecht ein weiteres Mal verschärfen. Unter anderem soll die N-Düngung in den sogenannten roten Gebieten, wo die Grundwasserkörper Messungen zufolge hohe Nitratwerte aufweisen, pauschal auf 20 % unter dem Bedarf der Pflanzen festgesetzt werden.

Die SUS hat daraufhin eine Umfrage zu der angekündigten Düngereform gestartet und die Umfrageergebnisse zeigen, wie kritisch die Schweinehalter dem gegenüberstehen. So gaben 86,7 % der 317 Befragten an, dass alle Schweinehalter stark von den Neuregelungen betroffen wären, da sowohl die Futterbeschaffung als auch die überbetriebliche Gülleverwertung teurer werden würden. Obendrein gaben über 60 % an, dass insbesondere in den Veredlungshochburgen auch Existenzen auf dem Spiel stehen. Nur gut 2 % gaben an, dass die Verschärfungen ertragbar wären.

Verärgert sind die Landwirte über das Messtellen-Netzwerk zur Grundwasseruntersuchung. Nach Einschätzung von über 60 % der Umfrageteilnehmer liefern diese kein repräsentatives Bild zu den Nitratwerten im Grundwasser. Fast 70 % der Befragten haben hier eher das Gefühl, dass die Landwirtschaft wieder als alleiniger Buhmann herhalten soll.

Große Zustimmung erhielt in der Umfrage die Großkundgebung in Münster am 4. April. Über 75 % sehen darin ein starkes Signal an Politik, Verbände und Bevölkerung. Mehr als 30 % gaben aber auch an, dass die Botschaften teils missverstanden worden sind.

Über 56 % sehen auch das Problem, dass einige der von der Regierung vorgeschlagenen Lösungsansätze fachliche Mängel aufweisen. Bei der Frage, welche Maßnahmen sie als sinnvoll ansehen um das Grundwasser zu schützen, ragten gleich mehrere Optionen heraus. Neben der Modernisierung und Förderung von Mess- und Ausbringtechnik sowie der Gülleseparation (52 bzw. 31 %) hielten auch fast 50 % der Befragten weitere Kooperationen mit der Wasserwirtschaft für sehr sinnvoll. Mit der Abstockung der Tierbestände (29 %) und der härteren Bestrafung von schwarzen Schafen (50 %) fanden auch sehr drastische Maßnahmen in der Umfrage Zustimmung.