Belgien: Mäster mit hohen Verlusten

Der flämische Schweineproduzenten-Verband (VPOV) hat in einer Stellungnahme auf die dramatische Situation für die belgischen Schweinehalter aufmerksam gemacht. Aktuell würde ein durchschnittlicher Mastbetrieb mit 150 schlachtreifen Schweinen die Woche jeden Monat einen Verlust von 12.000 € erleiden. Verantwortlich dafür ist neben der saisonalen Preisschwäche vor allem der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Seit dem Fund der ersten infizierten Wildschweine ist die Notierung von mehr als 1,40 € auf ein Niveau von umgerechnet 1,09 €/kg SG abgestürzt. Der VPOV beziffert die dadurch entstandenen Einbußen auf derzeit rund 30 € pro Schwein. Einbußen von knapp 10 €/Tier seien allein auf die ASP zurückzuführen, schätzt der Verband.
Während der Erzeugerverband seinen Mitgliedern rät, die Schlachttiere leichter abzugeben und die Fleischmenge am Markt zu reduzieren, wächst die Kritik an der deutschen Schlachtbranche. Denn diese nutzt es nach Aussage von Koen Bernaerts, Vorsitzender der Schweinerzeuger beim belgischen Bauerverband aus, dass Belgien für viele Drittlandsmärkte gesperrt ist und hohe Fleischüberschüsse aufweist.
Es gibt aber auch positive Entwicklungen. So hat Malaysia das Regionalisierungsprinzip akzeptiert und seine Grenzen für belgisches Schweinefleisch wieder geöffnet. Malaysia führt jährlich etwa 1.500 t Schweinefleisch aus Belgien ein. Ähnliche Ziele verfolgt Belgien auch mit Südkorea und den Philippinen.