China: Bestandsabbau treibt Schweinepreise hoch

Das chinesische Landwirtschaftsministerium geht davon aus, dass im zweiten Halbjahr 2019 die Schlachtschweinepreise im Vorjahresvergleich um bis zu 70 % steigen und ein neues Rekordniveau erreichen werden. Der Abteilungsdirektor für Marketing und Informationstechnologie im Pekinger Agrarressort, Tang Wei, machte gegenüber der Presse dafür das weiter rückläufige Schweineangebot aufgrund der Folgen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verantwortlich. Nach Angaben von Wei hat sich der Bestandsabbau in 400 überwachten chinesischen Bezirken im März ungebremst fortgesetzt. So sank die Schweinepopulation gegenüber dem Vormonat insgesamt um 1,2 %, womit die Tierzahl um 18,8 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats lag. Noch deutlicher war das Minus bei der Zahl der Sauen mit Rückgängen von 2,3 % im Vergleich zum Februar und 21,0 % gegenüber der monatlichen Vorjahreserhebung.

Weniger ausgeprägt ist bisher laut offiziellen Zahlen des chinesischen Statistikamtes der Produktionsrückgang bei Schweinefleisch. Im ersten Quartal 2019 belief sich Erzeugung auf 14,63 Mio. t, was im Vergleich zur Vorjahresperiode einem Abschlag von 5,2 % entsprach. Unstrittig ist, dass in der Volksrepublik ein großer Einfuhrbedarf besteht, was den Exporteuren bereits jetzt die Auftragsbücher füllt. Nach Angaben USDA wurden in der Woche zum 4. April insgesamt 77 700 t Schweinefleisch nach China verkauft; das war die größte Menge seit sechs Jahren. AgE