Chinas Schweinefleischimport zieht zeitverzögert an

Die chinesischen Schweinefleischimporte sind im ersten Quartal 2019 überraschenderweise nur wenig gestiegen. Wie aus der offiziellen Zollstatistik hervorgeht, belief sich der weltweite Bezug von frischer und gefrorener Ware auf 334 260 t; das waren lediglich 10 260 t oder 3,2 % mehr als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. Für Januar und Februar war kürzlich noch ein Plus von 10 % gemeldet worden, doch lagen die Einfuhren im März 2019 unter denjenigen des Vorjahresmonats. Wird die um gut ein Fünftel rückläufige Einfuhr von Schlachtnebenerzeugnissen noch hinzugerechnet, ergibt sich insgesamt im ersten Quartal 2019 gegenüber der Vorjahresperiode sogar ein Einfuhrrückgang von 7,7 % auf 549 250 t.

Die verhaltenen Importdaten scheinen den gegenwärtigen Marktberichten zu widersprechen, nach denen die Volksrepublik wegen der Probleme mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nahezu in der ganzen Welt auf Einkaufstour ist. Allerdings sind die chinesischen Importzahlen nur vorläufig und über die Erfassungsgüte ist wenig bekannt. Entscheidender dürfte sein, dass die Bestellungen der Volksrepublik erst im März richtig Fahrt aufgenommen haben, da die landeseigenen Schlachtungen in den ersten Wochen dieses Jahres noch relativ hoch waren. Hinzu kommt, dass die georderte Ware nicht immer prompt geliefert werden muss beziehungsweise die Verschiffung nach China ebenfalls dauert.

Einer detaillierteren Auswertung des Dachverbandes der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) zufolge haben die Exportländer ganz unterschiedlich von der größeren Nachfrage für frisches und gefrorenes Schweinefleisch in China profitiert. Demnach konnte Spanien seine Lieferungen in die Volksrepublik gegenüber dem ersten Quartal 2018 um 6,8 % auf 68 420 t steigern und damit Deutschland als führenden Anbieter in diesem Segment ablösen. Der Absatz der hiesigen Anbieter soll nämlich um gut 10 % auf 61 150 t gesunken sein. AgE